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Team für Hilfesuchende Wobei die Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Sangerhausen unterstützt

In der Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes vermitteln Isabell Ettinghausen und Simone Röder die richtigen Ansprechpartner.

Von Steffi Rohland 20.06.2024, 16:00
Isabell Ettinghausen und Simone Röder   (von links) sind Ansprechpartner im Büro der Selbsthilfekontaktstelle Mansfeld-Südharz.
Isabell Ettinghausen und Simone Röder (von links) sind Ansprechpartner im Büro der Selbsthilfekontaktstelle Mansfeld-Südharz. (Foto: S. Rohland)

Sangerhausen/MZ. - Isabell Ettinghausen ist die neue Ansprechpartnerin in der Selbsthilfekontaktstelle Mansfeld-Südharz an der Blauen Hütte in Sangerhausen. Sie ist die Nachfolgerin von Iris Marszalek, die Ende März in den Ruhestand gegangen ist. Somit haben die Mitglieder der 60 bestehenden Selbsthilfegruppen (SHG) im Landkreis auch in Zukunft eine Ansprechpartnerin.

Alle Menschen mit unterschiedlichen Erkrankungen und Problematiken haben hier einen Anlaufpunkt. Daneben finden pflegende Angehörige bei Simone Röder vom Fachbereich „Pflege“ ebenso Hilfe.

›› Infos und Kontakt: Selbsthilfekontaktstelle MSH Tel.: 03464/544 6603 E-Mail:shk-,[email protected]

Unterstützung auch bei Gründung einer Selbsthilfegruppe

„Betroffene müssen wissen, dass sie nicht allein sind mit ihrem Problem“, sagt Ettinghausen. „Das Angebot der Selbsthilfekontaktstelle ist komplett kostenlos. Man geht keinen Vertrag ein.“ Betroffene können von ihr an eine bestehende Selbsthilfegruppe vermittelt werden.

Es bestehen zum Beispiel Gruppen für Krebspatienten, Diabetiker, Herzerkrankungen, Multiple Sklerose, Depression, Burn out, Alkoholsucht und Long-Covid. Es gibt außerdem Gruppenarbeit für Trauerbewältigung und häusliche Gewalt. Wer keine passende Selbsthilfegruppe findet, kann selbst eine gründen.

Dabei werden sie von der Selbsthilfekontaktstelle unterstützt. „Nur keine Scheu, wir helfen bei der Gruppengründung“, sagt Ettinghausen. „Die Menschen sind offener, wenn sie sich eingestehen, dass sie Hilfe brauchen. Wer zu uns kommt, kann sicher sein, dass das Anliegen vertraulich behandelt wird.“ Auch in den SHG sei niemand verpflichtet, über seine Probleme zu reden.

Aber die Menschen finden durch den Kontakt zu Betroffenen die Möglichkeit zu hören, wie es anderen geht und was sie tun. „Sie spüren, dass sie nicht allein sind“, ergänzt Simone Röder. Gerade im Bereich Pflege dauert es lange, bis sich Menschen Hilfe suchen, weiß sie aus Erfahrung. „Sie sind dann dankbar für die Treffen, bei denen sie sich austauschen können, aber vor allem auch einmal vom Alltag abschalten.“

Keine einfache Organisation von Treffen

Treffen zu organisieren sei im ländlichen Gebiet nicht immer einfach. Deshalb unterstützen die Frauen der Selbsthilfekontaktstelle bei der Organisation der Räumlichkeiten. Im Treffpunkt Vor der Blauen Hütte 22 in Sangerhausen gibt es Möglichkeiten für die Gruppen, sich zu treffen.

Das wird selbst organisiert und von früh 8 Uhr bis abends 20 Uhr rege genutzt. Durch die Netzwerkarbeit gibt es weitere Orte, die für Treffen vermittelt werden können. Ettinghausen wird die Kontaktstelle zukünftig auch über mediale Kanäle öffnen. Zudem arbeitet sie beim Projekt „Junge Selbsthilfe“ für Menschen zwischen 18 und 35 Jahren mit.

Dieses Projekt soll in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Saalekreis, Burgenlandkreis und Halle jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich Hilfe zu suchen. „In dieser Altersgruppe werden wir die Treffen und Beratungen in Form von Online-Foren durchführen“, sagt die Mittzwanzigerin.