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Historien-Wanderweg Wo preußische Truppen auf der Flucht vor Napoleons Heer rasteten

Historisch interessierte Urlauber können sich in Stolberg auf einer Tafel näher darüber informieren.

Von Helga Koch 07.08.2024, 15:02
Das Schild wurde durch Stolbergs bisherigen Ortsbürgermeister Ulrich Franke, Landrat André Schröder und Südharz' Bürgermeister Peter Kohl (v. l.) eingeweiht.
Das Schild wurde durch Stolbergs bisherigen Ortsbürgermeister Ulrich Franke, Landrat André Schröder und Südharz' Bürgermeister Peter Kohl (v. l.) eingeweiht. Foto: Gemeinde Südharz

Stolberg/MZ. - 1806. Wer historisch ein wenig bewandert ist, wird der Jahreszahl sofort die Schlachten bei Jena und Auerstedt zuordnen können und vielleicht sogar wissen, dass ein Teil der dort geschlagenen preußischen Truppen auf der Flucht nach Magdeburg durch Stolberg und Breitenstein, also durch den heutigen Landkreis Mansfeld-Südharz zog. Heute gibt es entlang dieser Route einen Historien-Wanderweg, auf den in Stolberg neuerdings ein Schild hinweist.

Napoleons Armee siegte am 14. Oktober 1806 bei Jena über ein preußisch-sächsisches Korps, Marschall Davout mit seinem Korps über die preußische Hauptarmee bei Auerstedt. 20.000 preußische und sächsische Soldaten starben oder wurden verwundet, weitere 13.000 gefangen genommen. Auf französischer Seite starben knapp 15.000 Männer oder wurden verwundet. Nach ihrer Niederlage flüchteten die preußischen Truppen über den Raum Erfurt-Weimar in Richtung Magdeburg und biwakierten unter anderem in Stolberg. Schon Ende Oktober 1806 zog Napoleon in Berlin ein.

2026 jähre es sich zum 220. Mal, sagt Stolbergs bisheriger Ortsbürgermeister Ullrich Franke (FDP). „Wir wollen mit den Initiatoren der Interessengemeinschaft ’Historienwanderweg 1806’, Historienwanderern und Privatpersonen daran erinnern.“ Der Interessengemeinschaft gehören die Arbeitsgemeinschaft Jena 1806 e. V. und die Forschungsgemeinschaft Clausewitz-Burg an, erzählt Franke.

Zwischen Magdeburg und Prenzlau erinnern 41 Infotafeln, neun Gedenkkreuze und vier Gedenksteine an jenes Ereignis. Historisch interessierte Urlauber dürfte es reizen, selbst mal von Jena oder Auerstedt über Stolberg bis Magdeburg oder Berlin zu wandern.