Wettbewerb Wettbewerb: Kai Mögling startet bei der Weltmeisterschaft der Friseure in Paris

Sangerhausen - Kai Mögling freut sich auf ein spannendes und aufregendes Wochenende in Paris: Der 40-jährige Friseurmeister aus Sangerhausen wird bei der Weltmeisterschaft der Friseure starten. „Es wäre großartig, weiter vorn zu landen“, sagt der Inhaber des Salons „Charakterkopf“. Im vorigen Jahr kam er als Zehnter von der WM in Seoul zurück. Doch diesmal könnte sogar mehr drin sein.
Dass der Sangerhäuser am Samstag Geburtstag hat, ist also eher nebensächlich. Punkt 6.35 Uhr rollt der Zug. Die Fahrt wird Mögling gemeinsam mit seinem Freund und Trainingspartner Christian Kasa antreten, der Gothaer ist amtierender Deutscher Meister. Beide haben schon so manchen nationalen und internationalen Wettbewerb bestritten und sich im Vorjahr bei der Deutschen Meisterschaft im Fach Trendlook Damen souverän an die Spitze gesetzt.
Kai Mögling übte in den letzten Monaten für den Wettbewerb - dabei verbrauchte er 20 Ziegenhaarköpfe
In den zurückliegenden Monaten haben sie gemeinsam ein Schnitt- und Farbkonzept erarbeitet und oft zusammen trainiert. „Allein beim Üben sind sicher 20 Ziegenhaarköpfe draufgegangen“, sagt der Sangerhäuser und schmunzelt. „Oder mehr.“ Die nicht gerade preiswerten Puppenköpfe mit dem langen, weißen Ziegenhaar verwendet er, um das Färben und Schneiden zu perfektionieren.
„Das Ganze passiert wie bei einem Bildhauer.“ Oft habe er abends und bis tief in die Nacht trainiert, am nächsten Morgen ab neun wieder seine Kunden bedient. Fünf Stunden dauert es, schildert Mögling, um die vorab gewünschte Schwarz-Weiß-Färbung zu erzielen.
Der eigentliche Wettbewerb findet am Sonntag statt. Dabei werde es „um die Feinheiten und die farbige Gestaltung der Köpfe“ gehen. Und zum Schneiden blieben gerade mal 30 Minuten Zeit, mehr nicht. Doch so schnell zu sein, das hätten sie intensiv geübt, erzählt der Sangerhäuser. Diesmal startet er übrigens nicht in einem Einzelwettbewerb, sondern im Nationalteam, und zwar in der Kategorie Avantgarde.
Die Köpfe von drei Modellen müssen sich bei dem Wettbewerb in Paris gleichen
Zum Team gehört außer ihm und Kasa als Dritte Christina Schall aus Metzingen. „Sie war im vorigen Jahr bester Azubi Deutschlands“, erzählt Mögling. Wenn bei der WM alles wie erhofft klappt, werden sich die drei von ihnen gestalteten Köpfe völlig gleichen. „Die Ergebnisse müssen identisch sein“, begründet der Sangerhäuser.
„Drei gleiche Modelle zu präsentieren, das wird sehr neu und aufregend sein. Das hat so noch niemand vor uns gemacht.“ Damit wollen sie die Jury überzeugen und hoffen, dass es bei den Juroren gut ankommt: „Es ist halt ein Wettbewerb.“
Knapp 900 Teilnehmer aus 70 Ländern werden zur WM in Paris in den verschiedenen Kategorien starten, sagt Mögling, in ihrer Kategorie Avantgarde etwa 30. „Vertreter vom Zentralverband des Friseurhandwerks sind ebenfalls mit zur WM, natürlich auch unsere Trainer.“
Bevor sie am Dienstag beizeiten wieder in den Zug steigen, wollen sie am Montagabend auf jeden Fall in Paris ein bisschen ausgehen. Schließlich hat Christian Kasa am Montag Geburtstag. „Vielleicht feiern wir ja auch unseren Weltmeistertitel“, sagt Kai Mögling. „Das wäre toll!“ (mz)