Bericht des Statistischen Landesamtes Wenn das Geld nicht für die Miete reicht - So viele Haushalte in Mansfeld-Südharz beziehen Wohngeld
Wohngeld wird nur auf Antrag gezahlt. Seit diesem Jahr gibt es zusätzlich eine Heizkostenkomponente. Die Zahl der Anträge ist derweil sprunghaft angestiegen.

Sangerhausen/MZ. - Im Landkreis Mansfeld-Südharz haben zum Ende des vergangenen Jahres 1.415 Haushalte Wohngeld bezogen. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt jetzt vorgelegt hat.
Der allergrößte Teil, nämlich 1.370, waren demnach reine Wohngeld-Haushalte, in denen alle Bewohner wohngeldberechtigt waren. In den anderen 45 Haushalten lebten auch Personen, die wegen des Bezugs anderer Transferleistungen wie beispielsweise Bürgergeld oder Sozialhilfe nicht wohngeldberechtigt waren.
Neuer Höchststand an Wohngeldbeziehern
Die Zahl der reinen Wohngeld-Haushalte, die den Zuschuss aufgrund eines geringen Arbeitseinkommens oder kleiner Rente erhalten, ist im Vergleich zum Jahr davor um 175 gestiegen. Der Löwenanteil der Wohngeldempfänger in Mansfeld-Südharz sind Rentner.
Ende 2022 machten sie allein 965 der betroffenen Haushalte aus. In 285 Haushalten war der Haupteinkommensbezieher berufstätig, in zehn selbstständig und in 60 arbeitslos. In 20 Fällen erhielten Studenten oder Auszubildende den staatlichen Wohnzuschuss.
Viele Singlehaushalte
Ermittelt haben die Statistiker auch, in welcher personellen Konstellation die Wohngeldempfänger in Mansfeld-Südharz leben. Der weit überwiegende Teil, nämlich 975, sind Singlehaushalte. An Zwei-Personenhaushalte wurde in 175 Fällen Wohngeld gezahlt, auf den Plätzen folgen 70 Haushalte mit drei Mitgliedern, 60 mit vier, 50 mit fünf und 35 mit sechs und mehr Mitbewohnern.
Ende 2022 wurde für MSH die seit neun Jahren größte Zahl an Haushalten registriert, in denen niemand mit Bürgergeldbezug lebt, sondern das Einkommen so niedrig ist, dass man die Betroffenen bei der Miete mit dem Wohngeld unterstützen muss.
Wohngeld gibt es nur auf Antrag
Im Jahr 2014 hatte ihre Zahl bei 1.173 gelegen, die niedrigsten Stände wurden in den Jahren 2015 und 2019 mit 924 beziehungsweise 945 reinen Wohngeldhaushalten registriert.
Wohngeld wird nur auf Antrag gezahlt. Seit diesem Jahr gibt es zusätzlich eine Heizkostenkomponente. Die Zahl der Anträge ist derweil sprunghaft angestiegen. Allein im ersten Halbjahr 2023 gingen nach Angaben des Landkreises 905 Erst- und 984 Wiederholungsanträge ein.
Mit diesen insgesamt 1.889 Anträgen lag die Zahl bereits in den ersten sechs Monaten dieses Jahres schon über der Zahl der Wohngeldanträge im gesamten vergangenen Jahr, die der Kreis mit 1.724 angibt.