Weihnachtsmarkt in Rottleberode Weihnachtsmarkt in Rottleberode: Die Domäne soll es werden

Rottleberode/MZ - Die Weihnachtszeit war schon immer auch eine Zeit der Überraschungen. Dabei sollte es sich eigentlich um schöne Dinge handeln. Eine böse Überraschung erlebten die Rottleberöder im letzten Jahr als der geliebte Weihnachtsmarkt ausfallen musste. Damit es nicht noch einmal soweit kommt, haben sich die Vereine und Institutionen des Ortes schon jetzt an die Organisation gemacht. Am Samstag sprach man sich für den Erhalt des Marktes aus.
Damit 2014 wieder die Glühweintassen klirren können, muss vor allem an der Kostenschraube gedreht werden, da waren sich die Teilnehmer der Versammlung einig. Nur zwei der ortsansässigen Vereine fehlten, beide entschuldigt. Neben den Vereinen waren auch Grundschule, Kindergarten und Kirchengemeinde vertreten. Auch Jörg Brockmann, der neue Eigentümer der ehemaligen Sekundarschule, bot seine Hilfe an. Unter keinen Umständen wollten er und sein zukünftig angedachter Verein „Timur Südharz“ als Konkurrenz zum bisherigen Vereinsgeschehen empfunden werden.
Einsparpotential wird zum Beispiel in Bühne und Musikband gesehen. Allein die Bühne hatte jedes Jahr 1 800 Euro verschlungen. Anstelle einer Band soll in Zukunft auf Weihnachtsmusik aus der Konserve umgesattelt werden, wie es auf anderen Märkten wohl auch üblich ist.
Die Kostenexplosion 2012 hatte das Aus für den Markt 2013 bedeutet. Vor allem eine deftige Rechnung der Gema schlug dem damaligen Organisator Tobias Zimara auf das Gemüt. Um dem entgegenzuwirken sollen in diesem Jahr von vornherein höhere Standgebühren erhoben werden, um diese allgemeinen Kosten abzufangen.
Für alle Anwesenden besonders spannend war die Frage nach dem Standort des wiederauferstandenen Weihnachtsmarktes. Im Vorfeld waren mit dem Hof der alten Sekundarschule und dem Zunfthof auch zwei neue Alternativen in den Lostopf geworfen worden. Letztendlich entschied man sich dann doch für die Domäne als Austragungsort von Puderzuckerschlacht und Glühweinrausch. Vorteile liegen auf der Hand: Bislang war die Gemeinde aus versicherungsrechtlichen Gründen Veranstalter des Marktes und das sollte nach Möglichkeit wieder so geschehen. Zudem besticht die Domäne mit Fachwerkcharme, zentraler Lage und gepflasterten Untergrund. Sobald wie möglich soll dies mit der Gemeinde geklärt werden. Auch am Termin, traditionell am ersten Adventswochenende von Freitagabend bis Sonntagnachmittag liegt, soll festgehalten werden. Einzige Änderung: Am Sonntag wird nur noch nachmittags geöffnet sein.
Karin Rosemann ist richtig glücklich, dass die Vereine sich so gut verständigen konnten. Sie hofft, dass die gemeinschaftliche Operation Weihnachtsmarkt dem allgemeinen Trend im Ort entgegenwirken kann. „Gemeinsame Veranstaltungen werden immer weniger, jeder Verein macht sein eigenes Ding“, erzählte das Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins. Dabei würden Besucherzahlen aber stets sinken, so dass sich der Aufwand kaum noch lohnt. Nun wieder einen Schritt in die erhoffte Richtung, wünscht sich Rosemann: „Es soll Bewegung hineinkommen. Man wolle miteinander Leben und Feiern.“
Offiziell setzte sich nun der Heimat- und Geschichtsverein den Nikolaushut auf. Im nächsten Schritt soll es ein Gespräch mit Südharz-Bürgermeister Ralf Rettig geben, um die Antragstellung einzuleiten. Zudem soll dann ein weiteres Ergebnis der Versammlung angesprochen werden: Die Rottleberöder wünschen sich für den Markt mehr Unterstützung von der Gemeinde und dem Bauhof. Insgesamt ging es beim ersten Vorgespräch ziemlich ins Detail. Sogar einen Weihnachtsmann konnte man schon verpflichten. Wer sich am erste Advent dann hinter dem weißen Rauschebart verstecken wird, das bleibt eine Überraschung. Von denen kann es in der Weihnachtszeit schließlich nicht genug geben.