Was wird aus dem Schriftzug? Was wird aus dem Schriftzug?: Vermarkter aus Mansfeld-Südharz sind sich nicht einig

Sangerhausen - Die Diskussion um die Aufstellung des Schriftzuges „SANGERHAUSEN“ nach Hollywood-Manier auf der Abraumhalde „Hohe Linde“ der Kreisstadt nimmt wieder Fahrt auf. Mark Lange, Geschäftsführer der Standortmarketinggesellschaft Mansfeld-Südharz, pfiff am Dienstag kurzerhand seine Mitarbeiter zurück. Die hatten ihren eigenen Post auf ihrer Facebook-Seite als Scherz bezeichnet. Zudem sei die Idee ohnehin nicht neu und vor langer Zeit in Helbra geboren worden, hieß es auf der Plattform.
„Ich finde es geil"
„Ich finde es geil, so bekommen wir weltweite Aufmerksamkeit“, sagt Lange, der gerade aus Los Angeles zurückgekehrt ist. Aber nicht von einer Dienstreise zur Besichtigung der 15 Meter hohen Buchstaben in den Hollywood-Hills, sondern aus dem Urlaub an der Westküste der USA. „Wir haben natürlich auch ein Selfie vor dem Schriftzug gemacht“, erzählt der Tourismus- und Marketingmanager. Lange will auf jeden Fall die Idee erst einmal weiterverfolgen und Fakten sammeln.
Doch die Aufregung um das Hollywood-Flair in Sangerhausen erhält einen ersten Dämpfer. „Aus bergrechtlicher Sicht ist die Installation von bergbaufremden Anlagen auf dem Haldenkörper nicht möglich“, macht Uwe Steinhuber, Pressesprecher der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) in Senftenberg, deutlich.
Spitzkegelhalde steht unter Bergrecht
Die Brandenburger sind Eigentümer der 145 Meter hohen Halde. Hintergrund der ablehnenden Haltung: Die Spitzkegelhalde des ehemaligen Thomas-Münzer-Schachtes in Sangerhausen steht unter Bergrecht. Das hat strenge Regeln. Hinzu kommen mögliche Gefahren durch die Errichtung von Anlagen auf den steilen, locker gekippten Flanken der Halde.
Dadurch werde die Standsicherheit beeinträchtigt, sagt Steinhuber. Doch das stört Lange erstmal gar nicht. Der will zunächst nach Sponsoren und Wegen zur Umsetzung suchen.
Die Standortmarketinggesellschaft Mansfeld-Südharz hatte Anfang Juni mit einem Bild bei Facebook die Idee mit dem Schriftzug wiederbelebt und eine teils kontroverse Debatte entfacht. Die Wogen im weltweiten Datennetz und in den sozialen Netzwerken schlugen hoch.
Mehrheit ist für einen Schriftzug
Zwar wurde der Werbegag kontrovers diskutiert, aber bei einer Online-Abstimmung und Telefonumfrage der MZ-Lokalredaktion Sangerhausen hatte sich die Mehrheit für die Umsetzung des Vorschlages ausgesprochen.
Auch wenn das angesichts der aktuellen Situation eher schwierig erscheint. Doch zum Sachsen-Anhalt-Tag im September soll die Sangerhäuser Halde als Werbeträger dienen. Mittels Laser sollen Willkommensgrüße auf den Kegel projiziert und die Spitze in Farbe getaucht werden.
Übrigens ist das Betreten der Halde streng verboten. Dennoch gibt es Ausnahmen und zweimal im Jahr ist der Weg zum Gipfel der „Hohen Linde“ frei. Die Haldenbesteigungen werden vom Erlebniszentrum Bergbau der Rosenstadt Sangerhausen GmbH abgesichert. Für die Veranstaltungen werden besondere Sicherheitseinrichtungen, wie Handlaufseile, installiert und die Teilnehmer über Gefahren belehrt. (mz)