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Neuer Imagefilm Warum MSH ab sofort mit Svenni und Gilli von „Elsterglanz“ wirbt

Von Frank Schedwill 15.04.2022, 12:43
Das Komiker-Duo "Elsterglanz" im Gespräch mit Premierengast Rainer vor der Straße (Mitte) im Kino Movie Star in Sangerhausen.
Das Komiker-Duo "Elsterglanz" im Gespräch mit Premierengast Rainer vor der Straße (Mitte) im Kino Movie Star in Sangerhausen. Maik Schumann

Sangerhausen - Sie gelten seit Jahren als Imageträger der Region. Ihre Comedy-Programme und Filme haben weit über Mansfeld-Südharz hinaus Kultstatus. Jetzt sind Sven Wittek und Gilbert Rödiger vom Blödelduo „Elsterglanz“ aus Eisleben in einer neuen Rolle zu sehen. Beide gehören nämlich zu den Hauptdarstellern des gerade fertiggestellten Imagefilms des Landkreises. Svenni und Gilli zeigen dort ganz offiziell, was den Landkreis lebens- und liebenswert macht. Der Film wurde am Donnerstag im Sangerhäuser Moviestar-Filmtheater erstmals öffentlich aufgeführt.

In dem 2:20 Minuten langen Video wirbt der Landkreis für die Besonderheiten der Region zwischen Breitenstein im Westen und Wansleben am See im Osten und nimmt sich dabei ein wenig selbst auf die Schippe. „Wir wollten einen Film, der Mut macht, der Spaß macht, aber auch mit einer Portion Selbstironie auftritt“, sagte Landrat André Schröder (CDU). Selbstironie sei immer eine Stärke. Und: Der Landkreis brauche sich nicht zu verstecken.

Die Löhne und Gehälter seien in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die Zahl der Menschen, die Sozialleistungen beziehen, dagegen rückläufig. Seit 2020 sei auch die Trendwende bei der Abwanderung geschafft. „Seitdem haben wir mehr Zuzüge als Wegzüge“, betonte er. „Die einseitige Fokussierung auf Probleme war gestern“, so Schröder. Jetzt könne und müsse man mit Mut, Selbstbewusstsein und Optimismus an die bevorstehenden Aufgaben gehen. Dazu sei auch der Film gedacht.

In dem Streifen gibt es eine Art Reise durch MSH, wird an einen der „denkwürdigsten Dialekte weltweit“ sowie an Luther und Müntzer erinnert, aber auch an Disziplinen, die andere nicht mal kennen, wobei unter anderem das Platzbahnkegeln gemeint ist. Die Rahmenhandlung setzen Svenni und Gilli, die sich den Film ansehen - „bis das Internet alle ist“.

Schröder sagte, er sei froh, dass die Mitglieder von Elsterglanz bei dem Film mitgemacht haben. Beide seien ohnehin Botschafter der Region und hätten es sogar abgelehnt, eine Gage zu nehmen.

Hergestellt wurde der Streifen von der Leipziger Filmagentur „Sons of Motion“. Nach Angaben des Landrates hat er dem Kreis selbst 5.000 Euro gekostet. Der Film sei aber teurer gewesen. Den Rest habe deshalb die Standortmarketing GmbH (SMG) beigesteuert, ähnlich wie das beim alten Imagefilm im Jahr 2014 gewesen sei. Eine Gesamtsumme nannte Schröder auf MZ-Anfrage nicht.

Als Sprecher haben die Filmemacher den TV-Moderator Peter Escher verpflichtet, der durch die MDR-Sendung „Ein Fall für Escher“ bekannt geworden ist. Escher sagte der MZ, er fühle sich der Region ganz besonders verbunden. Habe hier doch einer der bewegendsten Fälle gespielt, die er in 850 Sendungen hatte. Mit Hilfe eines Arztes aus Großörner und der TV-Zuschauer sei ein kleines Mädchen gerettet worden, das bei einem Unfall in Rumänien schwere Verbrennungen erlitten hatte.

Der Arzt brachte das todkranke Mädchen nach Deutschland. Die TV-Zuschauer spendeten für seine Behandlung. „Über 250.000 Mark kamen damals zusammen“, erinnerte sich Escher. Das Mädchen von damals sei heute Mutter und arbeite als Altenpflegerin in der Region, weil die nunmehr junge Frau etwas von der Hilfe zurückgeben wolle, die sie erhalten hatte. Das Beispiel zeige, welche Chancen und Möglichkeiten in der Region stecken. Er erzähle diese Episode, weil das auch zu der Botschaft des neuen Films passe.

Den rund 60 Premieren-Zuschauern gefiel der Streifen. Er wurde mit Beifall aufgenommen. Jens Schuster, stellvertretender Sangerhäuser Bürgermeister, sagte beispielsweise: „Dass die Jungs von Elsterglanz dabei sind, ist zusätzlich ein toller Effekt.“

Der Film ist auf den Social-Media-Kanälen des Landkreises zu sehen.