Wachsende Drogenkriminalität Wachsende Drogenkriminalität: Rauschgift in einer Schokolade versteckt

Eisleben/Hettstedt/MZ. - Einen Erfolg konnten die Polizei Mitte Dezember vermelden, als die Beamten in Eisleben einen 26-jährigen Mann verhafteten. Er soll gemeinsam mit einem Komplizen aus Sangerhausen aus dem Raum Halle-Leipzig Kokain bezogen und im Mansfelder Land sowie im Kreis Sangerhausen verkauft haben.
Schwierig im Bereich Drogenkriminalität sei, dass es dabei so gut wie keine Anzeigen gebe, sagt Voigt. Die Beamten müssten Dealern oder Konsumenten durch eigene Ermittlungen auf die Schliche kommen. Die Nummer eins bei den illegalen Drogen in der Region sei eindeutig Cannabis.
Zu haben sei auf dem Schwarzmarkt aber alles. Bei einer Hausdurchsuchung in der Lutherstadt Eisleben vor wenigen Wochen habe man zum Beispiel bei einem Mann mit Rauschgift versetzte Schokolade gefunden. Dabei habe es sich aber um eine geringe Menge gehandelt, die offenbar nur zum Eigenverbrauch verwendet werden sollte. Besorgt hat sich der Mann die Schokolade in Holland.
Regionale Schwerpunkte im Landkreis gebe es nicht, so der Kripochef. Das liege an der Mobilität von Konsumenten und Kleindealern. "Man muss davon ausgehen, dass selbst in den abgelegensten Dörfern mit Rauschgift gehandelt wird", räumt Voigt ein. Fälle, auf denen auf Schulhöfen verstärkt mit Drogen gehandelt wird, seien nicht bekannt. "Ausschließen kann ich das aber auch nicht."
In erster Linie würden die Drogen in Wohnungen die Besitzer wechseln. An sozialen Schichten könne man weder Konsumenten noch Händler festmachen. Das Alter bewege sich aber in erster Linie zwischen zwölf und 30 Jahren. Eltern sollten stutzig werden, wenn das Taschengeld ihrer Kinder plötzlich nicht mehr ausreicht oder Dinge aus dem Familienbesitz verschwinden. Denn es fange meist damit an, dass solche Sachen verkauft werden, um den Drogenkonsum zu finanzieren, weiß der Kripochef.
Wenn bei Eltern der Verdacht besteht, dass ihre Kinder Rauschgift zu sich nehmen, können sie sich an die Drogenberatungsstellen wenden, die bei Kommunen oder sozialen Trägern eingerichtet sind. Dort würden die Fälle vertraulich behandelt. Bei der Polizei sei das freilich anders. "Wenn wir von Drogenkonsum in Kenntnis gesetzt werden, sind wir verpflichtet, die Strafverfolgung aufzunehmen", sagte eine Polizeisprecherin.