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Vor 25 Jahren eröffnet  Vor 25 Jahren eröffnet : Apotheke von Regina Stahlhacke ist schneller als das Internet

Von Joel Stubert 09.10.2017, 18:00
Regina Stahlhacke hat vor 25 Jahren die Apothke an der Jacobikirche in Sangerhausen eröffnet.
Regina Stahlhacke hat vor 25 Jahren die Apothke an der Jacobikirche in Sangerhausen eröffnet. Stubert

Sangerhausen - Regina Stahlhacke erinnert sich noch gut. Vor 25 Jahren machte sie in Sangerhausen eine Apotheke auf. Seither steht sie Kunden mit Rat und Tat zur Seite. „Für einige ist die Apotheke auch der einzige Kontakt, den sie noch zur Außenwelt haben“, sagt sie. „Ich habe es nie bereut, nach Sangerhausen gekommen zu sein.“

Denn erst im Jahr 1992 kam sie aus Essen in die Berg- und Rosenstadt - die Urgroßväter stammten aus Sangerhausen, daher kam die Verbindung. Zudem war der Apotheken-Markt in Essen ziemlich voll. „Wir haben also versucht, einen Geschäftsraum zu finden“, sagt sie. Schnell fiel die Kylische Straße in die engere Wahl. „Wir haben dann gezählt, wie viele Menschen auf der Straße unterwegs waren“, erzählt sie. Es waren genug, um eine Apotheke zu eröffnen.

Internet-Apotheke ist inzwischen für jeden Apotheker eine Konkurrenz

Die Zeiten waren andere, so kurz nach der Wende. „Die Kunden waren noch dankbarer für eine fachliche Beratung“, sagt sie. Und dennoch hätten viele zuerst nach den Produkten aus der Werbung verlangt. „Wick-Hustenbonbons oder so etwas ging unglaublich gut.“ Heutzutage sei der Kunde noch ein Stück weit informierter als damals, würde auch mal einen Vorschlag ablehnen.

Allerdings sei in der Zwischenzeit für jede Apotheke ein großer Konkurrent dazugekommen: die Internet-Apotheke. „Das spürt man schon“, sagt sie. Diejenigen, die genau wissen, was sie wollen, würden nun vielleicht eher online kaufen, vermutet sie. „Aber diejenigen, die dann doch vorbeikommen, lassen sich gern beraten und sind interessierter als früher.“

Fünf Mal am Tag könnten die Mitarbeiter Bestellungen an einen Großhändler abgeben, erklärt sie. „Wenn wir bis 9.30 Uhr bestellen, kann das Produkt schon 13 Uhr im Laden sein. „Wir sind schneller als online“, sagte sie. Die Lieferungen kämen dann aus der Nähe von Leipzig per Kurier gefahren. Dass bestellt werden muss, liegt auf der Hand. „Unser Platz ist begrenzt“, meint sie. „Und natürlich haben wir nicht immer alles da.“

5.000 Artikel - von Cremes bis Harnröhrengläschen - befinden sich im Sortiment der Sangerhäuser Apotheke

5.000 verschiedene Artikel befinden sich im Sortiment, das reicht von Cremes über Bonbons bis zu Harnröhrengläschen. Dinge, die man auch länger lagern kann. „Aber da müssen wir auch aufpassen. Es ist großer Aufwand, unser Lager in Ordnung zu halten“, sagt Stahlhacke. Drei Monate vor Ablauf müssten die Waren aus dem Verkehr gezogen werden. „Denn wenn es eine Hunderter-Packung ist, dann dauert es ja auch, bis der Patient sie aufgebraucht hat.“ Einige Medikamente müssten allerdings auch in einem Kühlschrank aufbewahrt werden, Insulin, Augentropfen oder Impfstoffe etwa.

Bei manchen Ärzten wisse man schon, welche Medikamente sie gerne verschreiben, die habe man dann eher vorrätig, sagt sie schmunzelnd. Aber bei mancher Sache sei ohnehin klar, dass sie oft gekauft werden. „Kopfschmerztabletten sind immer vorn dabei“, meint sie. Generell sei das allerdings saisonbedingt. Der Kontakt zu den Kunden sei mit das schönste am Job, sagt sie. „Die pharmazeutische Tätigkeit mit den Arzneimitteln macht auch großen Spaß. Die ganze Bürokratie eher weniger.“ (mz)