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Von «Flugmüll» bis zu Schlaglöchern

Von Frank Schedwill 27.09.2005, 15:53

Sangerhausen/MZ. - Walter Strauch bemängelte die fehlende Sauberkeit in der Stadt. Jugendliche würde am Wochenende auf dem Heimweg von der Disko immer wieder Papierkörbe umwerfen. Der Müll fliege dann durch die Straßen. Das Verhalten der jungen Leute sei nicht in Ordnung. Die Stadt könne das Problem aber zumindest soweit lösen, dass sie die Papierkörbe vor dem Wochenende leere. Strauch: "Die vielen Müllkübel wirken auf die Randalierer wie ein Magnet."

Lothar Wolfram (51) ärgert sich darüber, dass viele Kinder heutzutage von ihren Eltern nicht richtig erzogen würden. "Wir haben als Kinder auch viel Blödsinn gemacht, aber was man heute mitunter erleben muss." Deshalb könne er zum Beispiel auch den Schulbusfahrer verstehen, der in der vergangenen Woche ausgerastet war und Schüler mit den Worten bedrohte: "Ich bringe euch um" (die MZ berichte).

Lothar Sawallisch (48) hat ein anderes Problem: Er bemängelt, dass viele Parkplätze am Sangerhäuser "Kaufland" von Leuten belegt werden, die dort gar nicht einkaufen. Kunden des Supermarkts müssten deshalb deutlich weitere Wege in Kauf nehmen. Sawallisch: "Das ist doch nicht in Ordnung." Außerdem ärgert er sich über die Autofahrer, die trotz Verbots am Darrweg parken: "Dort sollte das Ordnungsamt stärker kontrollieren."

Hartmut Prinzler (46) ist sauer nach einem Ausflug am vergangenen Wochenende nach Stolberg: Er habe am Samstagabend mit seiner Freundin in einer Gaststätte essen wollen. Ein Kellner habe ihn gegen 20 Uhr aber mit den Worten nicht hinein gelassen, man sei überlastet. Dabei soll die Gaststätte nur halb voll gewesen sein. Der 46-jährige hat sich bereits in der Tourist-Information des Ortes beschwert. Dort habe man das Verhalten des Kellners auch nicht verstehen können. Prinzler: "Sonst wird immer gemeckert, dass zu wenig Gäste kommen. Sind welche da, ist es auch nicht recht." Ein großes Lob zollte Prinzler dem Stadtbussystem in Sangerhausen. "Das ist ganz hervorragend." Man kann sein Auto auf den Parkplätzen am Stadtrand stehen lassen. Die Busse fahren einen dann zum Ziel." Auch die Sangerhäuser Innenstadt sei ein Schmuckkästchen geworden.

Christel Wagner (69) ärgert sich darüber, dass es im Landkreis im Herbst und im Frühjahr zwei Monate lang erlaubt ist, Gartenabfälle zu verbrennen. Ein Zeitraum von einem Monat wie im Nachbarlandkreis Mansfelder Land sei völlig ausreichend. "Die Rauchbelästigung ist oftmals unerträglich. Die Leute sind ja auch so unvernünftig und verbrennen nasse Abfälle", sagt die Rentnerin.

Reinhard Müller (61) kritisierte die Stadtverwaltung, sie würde die Kehrpflicht nicht richtig durchsetzen: "In der Ulrichstraße liegt vor manchen Grundstücken noch der Kies aus dem vergangenen Winter und der nächste steht bereits vor der Tür."

Bernd Förster (65) machte auf den schlechten Zustand der Franz-Heymann-Straße aufmerksam. Obwohl dort seit einiger Zeit nur noch "Tempo 30" erlaubt sei, könne man nachts nicht richtig schlafen: "Wenn leere Lkw durch die Schlaglöcher donnern, steht man senkrecht im Bett. Dort muss sich endlich etwas tun", fordert Förster.

Wursthändler Klaus Kürscher (51) aus Bad Frankenhausen ist unzufrieden mit seinem Umsatz. "Seitdem es Hartz IV gibt, haben wir einen deutlichen Einbruch." Die Leute haben kein Geld mehr zum Einkaufen. "An manchen Tagen reicht das eingenommene Geld bei einigen Händlern kaum, um die Standgebühren zu begleichen", sagt er.

Alfred Hosang (69) plädierte dafür, die untere Karl-Marx-Straße zur Einbahnstraße zu machen. Die Straße sei heute immer zugeparkt.

Thema am Stand war auch die Zeitung selbst: Manfred Schultheis (68) bemängelte, es sei seit der Umstrukturierung der Lokalredaktionen zu viel aus den Nachbarkreisen zu lesen. "Mich als Sangerhauser interessiert, was in Sangerhausen und im Landkreis passiert. Der Rest kann doch im überregionalen Teil stehen." Der selben Meinung ist Dirk Haumrich aus Hohlstedt (42) : "Was soll ich mit Eisleben und Hettstedt", sagt er. "Ich will wissen, was in Sangerhausen los ist." Magdalena Geppert (72) findet die stärkere Regionalisierung dagegen in Ordnung. Es ist doch auch wichtig, über die Nachbarstädte Bescheid zu wissen." Sie ist aber unzufrieden mit dem Kreuzworträtsel auf der Panorama-Seite. Für Otto-Normal-Verbraucher sei es oft nur schwer zu lösen.

Den nächsten Termin für "MZ vor Ort" gibt es am Donnerstag von 9 bis 11 Uhr in der Allstedter Gerstenstraße. Ansprechpartner sind dann ein Mitarbeiter des Vertriebs und MZ-Redakteur Jürgen Böhme.