Von Chemie bis Seefahrt
SANGERHAUSEN/MZ. - Insgesamt 26 Bildungseinrichtungen aus Mitteldeutschland und darüber hinaus stellten sich im Rahmen der Messe vor. Nora George, Chefin der Arbeitsagentur: "So eine Messe bietet die Möglichkeit den Blick in die Zukunft zu schärfen."
Lisa Hartkopf liebt Schlangen und Spinnen. Und am liebsten würde die Zehntklässlerin aus Sangerhausen auch in einem Land Biologie studieren, wo Schlangen und große Spinnen heimisch sind. Hochschulen ferner Länder waren Mittwoch zwar nicht vertreten, doch deckte sich die 16-Jährige mit jeder Menge Informationsmaterial aus der heimischen Hochschulwelt ein.
Für die 16-jährige Sophie Rohloff besteht eigentlich auch kein Zweifel an ihrem Berufswunsch: Grundschullehrerin. "In den Sommerferien will ich in einem anderen Bundesland ein Praktikum an einer Grundschule machen", sagt die Zehntklässlerin. Theo Fischer rückt nicht gleich mit seinem Favoriten heraus. Der 15-Jährige meint, damit ein bisschen aus der Rolle zu fallen: "Ich will Forstwirtschaft studieren. Das gefällt mir." Und um sich ganz sicher zu sein, will er in diesem Jahr unbedingt ein Praktikum im Forst machen.
Mit ihren klaren Zukunftsvorstellung widersprechen diese drei Schollgymnasiasten ungewollt ihrem Rektor Jens Peter, der zur Eröffnung der Messe "Hochschule live" eigentlich meinte, dass sich die Hälfte seiner Schüler noch nicht über ihren Studien- oder Berufswunsch im Klaren seien. Peter: "Ich hoffe, dass sich das nach dieser Messe ändert, und auch die andere Hälfte sich einen Überblick über Möglichkeiten und Wege verschafft hat."
Noch auf der Suche war Mittwoch Sebastian Rosin, der die zwölfte Klasse am Hettstedter Marktgymnasium besucht. "Ich will irgendwas in Richtung Betriebswirtschaft machen. Da habe ich heute eine ganze Menge Informationen kriegen können." Dr. Undine Busse von der Hochschule für Gesundheitswesen und Sozialarbeit in Weißenfels war den Schülern gern behilflich bei ihrer Suche: "Viele sind überrascht, dass sie sogar in Weißenfels studieren können."
Auch ein Exot war Mittwoch bei der Messe vertreten: Erwin Hoffmann warb am Stand des Verbandes Deutscher Reeder für eine nautische und technische Ausbildung. "Unsere Branche hat im vorigen Jahr 900 Leute - vom Offiziersschüler bis zum Umschüler aufgenommen", sagte Hoffmann voller Stolz und lud die Jugendlichen Mittwoch dazu ein, ein Praktikum auf hoher See zu machen. Dazu muss man Schüler und mindestens 16 Jahre und seetauglich sein.