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Volksfeststimmung beim ersten Künstlertreff

20.06.2010, 18:23

Hohlstedt/MZ/SRO. - Vorab wünschte sich Bürgermeister Klaus Hinsching (parteilos), dass sich vielleicht eine Tradition etablieren wird. Bei dem am Sonntagnachmittag gezogenen Resümee stehen die Chancen dafür sehr gut.

"Es ist eine gelungene Premiere", sagte Klaus Beck vom Volkskunst- und Heimatverein Südharz. Selten hat man so einhellige Meinungen über eine Veranstaltung gehört, wie beim ersten Kettensägekünstlertreff in Hohlstedt. "Für das erste Mal war es sehr gut." Etwa 1 000 Besucher kamen am Wochenende, um zu sehen, wie 17 Kettensägekünstler aus ganz Deutschland vor ihren Augen aus einem Pappelstamm eine Figur herausschälten. Mit der Kettensäge, aber auch mit Hammer und Stechbeitel. Nach knapp zwei Tagen entstanden zum Beispiel Sitzbänke, eine Giraffe, eine hungrige

Schnecke, eine abstrakte Eule. Letztere wurde von Sylvia Itzen aus Niedersachsen, der einzigen Frau im Teilnehmerfeld, geschaffen. "Es ist ein tolles Event", sagt die Künstlerin, die seit fünf Jahren mit der Kettensäge Kunstwerke erschafft. "Der Verein hat hier was Gutes auf die Beine gestellt. Es wird von den Leuten angenommen." Sie nahm gern die Gelegenheit wahr, erstmals in die Goldene Aue zu kommen, und würde sich bei einer Neuauflage über eine Einladung freuen.

Besucherin Sandy Schwarze aus Leubingen bei Sömmerda hat ebenfalls die weite Anreise nicht bereut. "Schön, dass es noch Leute gibt, die so was auf die Beine stellen", sagte sie. So etwas sieht man noch nicht oft. Begeistert war sie besonders von den abstrakten Skulpturen und nutzte die Gelegenheit, mit den Akteuren ins Gespräch zu kommen. Zahlreiche Besucher aus Hohlstedt und den umliegenden Orten kamen sogar an beiden Tagen. Rolf Noatzsch aus Brücken sagte: "Gestern ahnte man, was entsteht. Heute sieht man es. Es sind tolle Leistungen, denn man muss nicht nur mit der Kettensäge umgehen können, sondern auch räumliches Vorstellungsvermögen haben." Marianne Höroldt aus Hohlstedt war ganz begeistert: "Das ist was für unser Dorf. Vor allem, wenn die Skulpturen hier ausgestellt werden." Als kleiner Herzensbrecher entpuppte sich dabei die Arbeit von Marco Wedekind aus Hainrode. Sein Beitrag für den Skulpturenpark ist der Bär Mischka. Der 41-jährige Kraftfahrer entwickelt seine Kettensägekunst hobbymäßig seit fünf Jahren.

Während die Künstler an ihren Figuren arbeiteten, nutzten die Besucher die Gelegenheit, an zahlreichen Info- und Händlerständen zu verweilen und etwas zu kaufen. Auch die Tische und Bänke blieben kaum unbesetzt.