Unwetter in Sangerhausen: Unwetter in Sangerhausen: Heftige zehn Minuten richteten großen Schaden an

Sangerhausen - Mit einem Donnerschlag setzte am Dienstagabend, 19.30 Uhr, das Gewitter in Sangerhausen ein. Dunkle Wolken zogen sich rasend schnell zusammen. Ein starker Wind rüttelte an den Bäumen. Die ersten Blitze zuckten als auch schon ein Starkregen niederprasselte. Gefolgt von Hagelkörnern so groß wie reife Kirschen.

In der Leitstelle, wo man bis dahin noch hoffte, dass das Unwetter am Landkreis vorüberzieht oder vielleicht nur von kleinen Ausläufern erreicht wird, herrschte von da an Stress pur. Von überall her gingen Notrufe ein, mussten Einsätze koordiniert werden. Dasselbe Bild im Polizeirevier in Eisleben. „Wir wissen nicht, was jetzt plötzlich losgeht da draußen“, so der Diensthabende. „Das sieht aus wie ein beginnender Tornado.“

Wie bis Redaktionsschluss aus der Leitstelle zu erfahren war sei in Kelbra durch den Sturm ein Wohnwagen umgekippt. Eine Frau sei dort offenbar unversehrt geborgen worden. Die Feuerwehren wurden zu Einsätzen in Wolfsberg und Martinsrieth gerufen. In Sittendorf stürzte ein Baum auf ein Auto. Eine enorme Schadensbilanz für dieses nur zehnminütige, aber sehr heftige Gewitter.

In Sangerhausen war die Feuerwehr zunächst zu einem Einsatz am Hochhaus gerufen worden, was sich aber als falscher Alarm herausstellte. Die Drehleiter wurde dennoch gebraucht. Im Poetengang musste ein Ast abgesägt werden. In der Erfurter Straße fehlt ein riesiger Ast eines Baumes, der glücklicherweise nicht auf der Fahrbahn gelandet ist. Auch in Allstedt heulte die Sirene und rief die Feuerwehrleute zum Einsatz, denn in Wolferstedt hatte es eine Scheune umgerissen und in Mittelhausen verwüstete es den Sportplatz. Im benachbarten Rothenschirmbach hagelte es so stark, dass die Körner stellenweise zehn Zentimeter hoch lagen. Auf Facebook posteten User Fotos von großen Hagelkörnern, berichten über herumfliegende Markisen. So wurden auch Riestedt, Wallhausen und Oberröblingen schlimm von großen Hagelkörnern und heftigen Sturmböen. Welche Schäden in den wenigen Minuten genau entstanden sind, lässt sich sicher erst heute sagen. (mz/bth)