Unfallstelle an B86 Unfallstelle an B86: Streit über Ampel geht weiter

Sangerhausen - Der Sangerhäuser Stadtrat muss sich in der nächsten Sitzung am 22. Juni erneut damit befassen, wie die Kreuzung der Bundesstraße 86 mit der Kreisstraße 2310 und dem Sotterhäuser Weg bei Sangerhausen sicherer gemacht werden kann, die seit Jahren als Unfallschwerpunkt gilt. Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) hat Widerspruch gegen den Beschluss den Hauptausschusses eingelegt, den städtischen Anteil für die dort geplante rund 140.000 Euro teure Ampelanlage nicht freizugeben. Die Mitglieder des Ausschusses hatten stattdessen für den Bau eines Kreisverkehrs plädiert (die MZ berichtete). Ein Kreisel wäre ihrer Ansicht nach langfristig die billigere und auch dauerhaftere Lösung.
„Laut Kommunalverfassungsgesetz von Sachsen-Anhalt muss der Hauptverwaltungsbeamte Beschlüssen widersprechen, wenn er der Meinung ist, dass diese rechtswidrig sind“, heißt es in einem Schreiben Poschmanns an die Stadträte. Er verweist darauf, dass der Kreisel laut Landesstraßenbaubehörde fast doppelt so teuer würde wie die Ampel. Somit müsste die Stadt wesentlich mehr Geld bereitstellen. Außerdem befänden sich die Grundstücke, die für den Kreisverkehr benötigt würden, teils in Privatbesitz. Sie müssten deshalb erst aufwendig erworben werden.
Auch das Straßenverkehrsamt der Kreisverwaltung und die Landestraßenbaubehörde (LSBB) hatten die Entscheidung des Hauptausschusses für einen Kreisverkehr an der Stelle „als nicht nachvollziehbar“ kritisiert. Kreissprecherin Michaela Heilek sagte, es gebe bereits seit 2014 eine sogenannte verkehrsbehördliche Anordnung des Kreisstraßenverkehrsamts für eine Ampel an der Stelle. An der Kreuzung hat es in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 31 Verkehrsunfälle gegeben. Neun Menschen wurden dabei teils schwer verletzt.
Sollte die Stadt ihren Anteil in Höhe von rund 40.000 Euro freigeben, kann laut LSBB die Ampel wahrscheinlich noch in diesem Jahr errichtet werden. Der Aufbau der Anlage an der Kreuzung sei nicht besonders aufwendig. Auch die Leerrohre für die notwendigen Kabel lägen bereits in der Straße. Die Fahrbahnen bräuchten so nicht einmal geöffnet werden. (mz)