Uftrunger Flohmarkt Uftrunger Flohmarkt: In der Schatzkiste gekramt

UFTRUNGEN - Kleine Zinnfiguren mit Schild und Lanze - Ritter aus dem Mittelalter - stehen in Reih und Glied, daneben stapeln sich die Orden, und auch einige Polizeimützen sind am Stand von Lothar Spröte zu finden, irgendwo in dem Karton hinter der Plane mit den Büchern.
„Wieviel macht das?“, fragt eine Besucherin des Uftrunger Flohmarktes und hält einen Anstecker in Form eines funkelnden Kleeblattes hoch. Ohne zu zögern nennt der Hobby-Trödler aus Querfurt ihr seinen Preis und die Frau willigt ein. Handeln, so verrät er kommt dennoch vor. Auch auf dem Flohmarkt will niemand etwas verschenkt haben. Trotzdem hat der 62-Jährige Spaß bei seinen regelmäßigen Unternehmungen als Verkäufer. Schließlich lernt er dabei immer neue Leute kennen und kann auch seine Antiquitäten an den Mann bringen. Ob er die auch los wird? „Natürlich“, sagt er mit einem Lächeln. „Jeder hat doch ein Hobby, also wird auch jeder irgendwas auf dem Uftrunger Markt finden“.
Wenige Meter weiter, gleich gegenüber von Lothar Spröte, hat Familie Borde aus Sangerhausen ihren Stand aufgeschlagen. Eine klare Zweiteilung ist zu erkennen. Links die alten Weingläser, Glastabletts und Blumenvasen, rechts Kinderkleidung. Eben alles, was sich über die Jahre so im Haushalt angesammelt hat. „Vieles ist noch von den Großeltern“, erzählt Sindy Borde. „Zum Wegwerfen wäre es mir einfach zu schade.“ Irgendein Liebhaber wird sich schon finden, meint die Sangerhäuserin optimistisch. Und wenn nicht? Dann macht ihr das auch nichts aus, denn irgendwie ist diese ganze Trödel-Geschichte mehr aus Spaß an der Freude. Mit dieser positiven Einstellung hat die Sangerhäuserin mittlerweile ihre ganze Familie angesteckt. Flohmarkt, das ist einfach ein Hobby, das auch ihre Großmutter übernommen hat. Gemeinsam steht das Duo oft am Wochenende am Stand, und auch der Nachwuchs steht schon in den Startlöchern. Bordes Sohn Florian ist gerade erst vier Jahre alt, doch dabei ist er immer. „Viel Spaß macht ihm das Abkassieren“, erzählt seine Mutter schmunzelnd.
Wenn Florian wirklich irgendwann selbst trödelt, würde das den Uftrunger Kirmes- und Traditionsverein freuen, denn dann wäre zumindest für Neuzugang gesorgt. Knapp 50 Teilnehmer hatte die dritte Auflage des Flohmarktes schon, „und es spricht sich immer weiter rum“, erzählt der stellvertretende Vereinschef Jens Gerlach. „Ohne unsere vielen Helfer könnten wir das aber alles gar nicht machen“, sagt er weiter. Das Geld, das die Mitglieder durch ihre Bewirtung der Marktbesucher einnehmen, soll am 3. Oktober ins Kirmesfest fließen. Ziel des Vereins ist es, durch die Flohmarkt-Einnahmen diese Traditionsveranstaltung am Leben zu erhalten. Doch damit Besucher kommen, braucht es immer auch schönes Wetter. In diesem Jahr schien die Sonne und Gerlach vermutet weit mehr als 1 000 Gäste. „Ich finde, wir machen eine schöne Sache“, sagt er. „Vielleicht haben wir auch darum immer so schönes Wetter.“ (mz)