Tierpflege Tierpflege: Neue Igelmutter in Sangerhausen gefunden

Berga - Angela Windrich hat nicht lange gezögert als es darum ging, einen Mäusebussard an der Kiesgrube in Berga aus seiner misslichen Lage zu befreien. Der Greifvogel hatte sich in einer Angelsehne verfangen und drohte zu verhungern. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die junge Frau einer neuen Aufgabe verschrieben hat. Diese hat schon beinahe selbstverständlich mit Tierschutz zu tun. Denn Angela Windrich tritt in die Fußstapfen von Gisela Jankowski aus Sangerhausen. Die 75-Jährige hat sich in den zurückliegenden Jahren als „Igelmutti“ einen Namen gemacht und kranke sowie entkräftete stachlige Gesellen wieder aufgepäppelt. Wie viele das am Ende waren, das vermag die Seniorin nicht mehr zu sagen. Nur an ein Jahr erinnert sie sich noch genau. Da haben 65 der kleinen Säugetiere die „Krankenstation“ am Beinschuh in Sangerhausen durchlaufen.
39-Jährige wird neue Igelmutter von Sangerhausen
„Ich finde es große Klasse, dass sie mir das jetzt abnimmt,“ lobt Gisela Jankowski das ehrenamtliche Engagement der 39-jährigen Windrich. Schließlich koste die Betreuung der Tiere nicht nur Geld, sondern auch sehr viel Zeit. Allerdings wird sich die Sangerhäuserin nicht völlig aus der Igelpflege zurückziehen, denn sie wird nach wie vor gebraucht. Vor allem wenn es um eine 24-Stunden-Betreuung der Tiere geht, ist die Rentnerin auf jeden Fall gefragt. „Das schaffe ich dann doch nicht“, schätzt Windrich, die in ihrem Beruf als Automobilverkäuferin in Berga eingespannt ist und in Kelbra wohnt. Schließlich sollen auch ihre beiden elf und 18 Jahre alten Jungs und ihr Ehemann Andreas trotz des großen Engagements für den Tierschutz nicht zu kurz kommen. Denn die Familie hat auch Verständnis für ihr tun. „Mein Mann unterstützt mich dabei und baut mir auch immer das, was ich brauche“, erzählt sie. Denn die „Krankenstation“ im heimischen Keller musste auch erst einmal hergerichtet werden.
Alte Igelmutter nun in Teilzeit
Ansonsten setzt Angela Windrich natürlich auch weiter auf die jahrzehntelangen Erfahrungen von Gisela Jankowski und ihrer Freundin Eva-Maria Leukefeld aus Tilleda. Auch das Biosphärenreservat in Roßla habe ihr Hilfe und Unterstützung signalisiert. Die ersten Igel hat Angela Windrich bereits aufgepäppelt und wieder in die Freiheit entlassen. Dafür ist sie auch einem Hilferuf gefolgt und in das rund 45 Kilometer entfernte Sollstedt gefahren.
Die Tierschützerin Angela Windrich ist unter der Rufnummer 0173/3969691 zu erreichen (mz)