Thüringer wechselt in die Rosenstadt
Sangerhausen/MZ. - Seit einigen Tagen schnuppert Jürgen Werner die Luft in der Rosenstadt Sangerhausen. Der diplomierte Ökonom wurde vom Aufsichtsrat der Volksbank Sangerhausen kürzlich zum Vorstand bestellt, wie es in der Branche heißt.
Neben Carmen Claus wird Werner ab 1. April dann das Vorstandsduo komplettieren. Bernhard Apke verlässt die Vorstandsetage der Sangerhäuser Volksbank und geht in den Ruhestand.
Jürgen Werner ist gebürtiger Oberheldrunger (Kyffhäuserkreis) und war bislang in der Nordthüringer Volksbank eG als Generalbevollmächtigter tätig. Der 53-jährige Bankfachmann hat mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung im Bankwesen, das er von der Pieke auf gelernt hat.
Der Lehre als Bankkaufmann, die er 1970 abschloss, folgte ein Direktstudium an der Fachschule für Finanzwirtschaft in Gotha. Dem schloss sich ein Fernstudium an der renommierten Humbold-Universität Berlin an, das er 1980 als Diplom-Ökonom abschloss. Während des Fernstudiums war Werner als stellvertretender Direktor für Ökonomie bei der Bank für Landwirtschaft in Sangerhausen tätig, kennt die Rosenstadt also bereits aus dem Effeff.
Weitere Stationen waren die Bezirksdirektion Halle der Landwirtschaftsbank, die LPG Tierproduktion in Oberheldrungen sowie als Bankchef die BHG Artern. Mit der gesellschaftlichen Wende änderte sich die Bezeichnung der Bank - es hieß dann Raiffeisenbank Artern eG und in Folge Volksbank Kyffhäuser eG, deren Vorstandsmitglied Jürgen Werner 1990 wurde.
Dass sich auch ein diplomierter Banker weiterbilden muss, nahm der inzwischen Thüringer gewordene Werner "als eine ganz normale Sache" und setzte sich noch ein paarmal auf die Schulbank. Qualifizierungsseminare, diverse Zertifikate und viele, viele Stunden so genanntes Führungs-Intensivtraining machten den Bankfachmann fit für die Aufgaben in der Marktwirtschaft. Sogar ein zweites Diplom als Bankbetriebswirt fügte er seinen Qualifizierungen hinzu.
Jürgen Werner hat freilich auch ein Familienleben. Verheiratet, zwei Kinder - so liest es sich nüchtern in seinem Lebenslauf. Seit 40 Jahren hält Werner seinem Sportverein Traktor (jetzt LSG 80) Oberheldrungen die Treue. Früher hat er ganz passabel Tischtennis gespielt. Die grüne Platte tauschte der Banker inzwischen mit den Wanderstiefeln und ist ansonsten "ein Familienmensch durch und durch", wie er es selbst formuliert.
Und es bleibt auch noch Zeit für den Garten, wo der Bankfachmann sich von den Zahlen des Bankgeschäftes erholen kann.