«Tausendfühler» lernt von «Spatzengruppe»
ROTTLEBERODE/SANGERHAUSEN/MZ. - Drei Erzieherinnen aus der Sangerhäuser Tagesstätte "Tausendfühler" der Kinderland 2000 gGmbH interessierten sich für das Spiel- und Bewegungsprojekt "Hengstenberg" in der "Spatzengruppe".
Carola Fischer, die Leiterin von "Tausendfühler", zeigte sich beeindruckt von dem, was sie in Rottleberode vorfand. Ihr Lob bezog sich nicht nur auf die zahlreichen Geräte wie Hühnerleiter, Turm und andere Holzelemente, die bei der Anwendung der Bewegungspädagogik wichtig sind, sondern auch auf die offene Gruppenarbeit. "Es war schon sehr interessant, zu erfahren, welche klaren Regeln bestehen", meinte Carola Fischer. Eine solche Regel ist beispielsweise, dass nicht mehr als sechs Kinder im Raum sind. Diese werden nur beaufsichtigt. Ganz auf sich gestellt, beschäftigen sie sich spielend mit den Holzelementen und stellen sich Ziele. Sie entscheiden beispielsweise selbst, wie hoch sie klettern wollen, was sie sich dabei sich selbst zutrauen. "Es war schon eine Freude zu sehen, wie die Kinder sich ausprobieren", gaben die Erzieherinnen aus Sangerhausen ihre Beobachtungen wieder.
Begeistert waren die Gäste auch von der kleinen Werkstatt, die den Kindergarten- und Hortkindern in Rottleberode in ihrer Einrichtung zur Verfügung steht. Bei einer solchen Ausstattung sei nicht zu über sehen, dass die Gemeinde sich sehr für ihre Tagesstätte engagiert, so die Einschätzung.
Die neu gewonnenen Erkenntnissen sollen nun auch in der Tausendfühler-Einrichtung gezielt zur Anwendung kommen. "Wir haben eine schöne große Sporthalle", erklärte Carola Fischer. Wenn es die finanziellen Mittel erlauben, sollen neue Geräte angeschafft werden, um die Bewegungspädagogik praktizieren zu können. Im "Tausenfühler" sind derzeit 130 Krippen- und Kindergartenkinder untergebracht. Diese werden von von 16 Erzieherinnen betreut.
"Wir freuen uns immer, wenn wir unsere praktischen Erfahrungen weiter geben können", berichtete Gudrun Dittmar. So wurde in einer Projektstudie ein Beispiel dokumentiert, wie ein Kind mit spastische Hemiplegie und eine Hemiparese es schaffte, ein Balancierbrett trotz eingeschränkter körperlicher Bewegungsmöglichkeiten zu bewältigen.