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Hoffen auf Nachwuchs Störche begeistern in Roßla

Auf dem alten Schornstein fühlen sich die Vögel offensichtlich pudelwohl. Inzwischen liegt das erste Ei im Nest - und dank einer Webcam sind Zuschauer willkommen.

Von Helga Koch 26.03.2024, 17:54
Die Storcheneltern haben sich in ihrem Nest auf dem 18 Meter hohen Schornstein eingerichtet.
Die Storcheneltern haben sich in ihrem Nest auf dem 18 Meter hohen Schornstein eingerichtet. Foto: Webcam/Gerd Heller

Roßla/MZ. - Ab sofort lohnt sich der Blick auf die Internetseite „Störche in Roßla“ umso mehr: Nachdem ein Storchenpaar vor einiger Zeit das Nest am Unteren Kuxstein bezogen hat, liegt inzwischen schon das erste Ei darin. Und sicher kommen noch weitere hinzu. Die Webcam, die die Roßlaer Feuerwehr mit Hilfe ihrer Drehleiter auf dem 18 Meter hohen Schornstein angebracht hat, liefert alle zehn Minuten einen Blick aufs Nest. „Das ist schon die zweite Kamera“, sagt Gerd Heller, auf dessen Grundstück der Schornstein steht. „Die erste Kamera ist durch einen Blitzschlag kaputtgegangen.“

Immerhin, seit er 2018 mit Dominik Müller und seinem Nachbarn Richard Rennecke das Nest gebaut hat, sind zwölf Storchenkinder herangewachsen. Mal zwei, mal drei. Seitdem betreibt der Roßlaer auch die Internetseite und fügt mit Augenzwinkern hinzu: „Vielleicht erhöht sich damit auch die Geburtenrate in Roßla?“

Informative Tafel aufgestellt

Gerd Heller freut sich über die Unterstützung durch das Team des  Biosphärenreservats, unter anderem durch Luisa Bleek, Karsten Kühne und Sarah Scharf (v. l. n. r.).
Gerd Heller freut sich über die Unterstützung durch das Team des Biosphärenreservats, unter anderem durch Luisa Bleek, Karsten Kühne und Sarah Scharf (v. l. n. r.).
Foto: Helga Koch

Nagelneu ist die Informationstafel am Unteren Kuxstein, die Interessantes über die majestätischen Tiere verrät. Den rustikalen Aufsteller hat Karsten Kühne vom Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz gebaut, die wetterfeste Tafel eine Firma auftragsgemäß hergestellt. „Die Idee, so eine Tafel auch bei uns hier aufzustellen, habe ich mal bei meiner Schwiegertochter aufgeschnappt“, sagt Heller und freut sich, dass diese Idee mit Hilfe der Reservatsverwaltung umgesetzt werden konnte. Wert des Aufstellers: zwischen 600 und 800 Euro.

Am Sonntagvormittag haben zahlreiche Roßlaer gemeinsam die „Storchenankunft“ gefeiert, zu der Heller nun schon zum zweiten Mal eingeladen hatte. Mit „Storchenwürstchen“ aus der örtlichen Fleischerei und mit „Storchenbier“, das dank eigens gedruckter Etiketten kreiert wurde – als kleiner Spaß. „Mal am Sonntagvormittag nett zusammenkommen, das ist doch ein schöner Anlass“, findet er.

Wer auf der Bank Platz nimmt, hat den besten Blick hinauf zum Storchennest.  Gerd Heller hat sie eigens dafür gebaut.
Wer auf der Bank Platz nimmt, hat den besten Blick hinauf zum Storchennest. Gerd Heller hat sie eigens dafür gebaut.
Foto: Helga Koch

Ausnahmegenehmigung fürs Beringen

„Voriges Jahr hatten wir drei Jungstörche“, sagt Heller. In diesem Jahr soll der Roßlaer Storchennachwuchs erstmals beringt werden. „Die Ausnahmegenehmigung vom Landesamt für Umweltschutz haben wir sogar schon.“ Und ganz gewiss werden dann wieder Roßlas Wehrleiter Lars Wiechert und die Kameraden der Feuerwehr mit ihrer Drehleiter anrücken – ein guter Anlass zum Üben. Denn wie wichtig es ist, mit der Drehleiter in kritischen Situationen zu agieren, hat der Brand im Januar gezeigt, als die Roßlaer Wehr nach Stolberg zu Hilfe eilen musste.