Stolberger zeigen sich besorgt
Stolberg/MZ. - "Für die Europastadt wäre das eine Schande", sagte Regina Hering (50).
Den Markt nutzen doch nicht nur die Stolberger, so Martina Petri. Die 28-jährige ist Mutter von zwei Kindern und derzeit im Erziehungsurlaub. Sie kann sich gar nicht vorstellen, nun kilometerweit fahren zu müssen, um einkaufen gehen zu können.
Nicht nur sie befürchtet, dass möglicherweise ein neuer Händler kommen könnte, der nicht so preiswert ist. "Bei den Benzinpreisen ist es doch günstiger, im Ort einkaufen zu können", argumentierte Katrin John (35) und fügte an: "Wir brauchen keine zusätzliche Gastronomie. Davon haben wir genug, und in einer Gaststätte kann ich nicht einkaufen gehen." Wie berichtet, soll ein Einzelbewerber die Absicht hegen, in dem Objekt unter anderem eine Schaubrauerei zu betreiben. "Jetzt ist es noch preiswert", zeigte Rentner Hans-Joachim Kotyrba (68) auf seinen vollen Einkaufskorb. "Wenn ich künftig nach Rottleberode fahren müsste, käme das Kilometergeld noch dazu."
Während der MZ-Umfrage war eine rege Kundenbewegung vor dem Penny-Markt im Thyratal zu beobachten. Ein Rewe-Sprecher (Penny gehört zur Rewe-Gruppe) erklärte zum Sachverhalt, dass wirtschaftliche Aspekte das Handelsunternehmen dazu bewegen, den Markt in Stolberg im Februar zu schließen. Er sei zudem zu klein und auch die Anzahl der vorhandenen Parkplätze reiche nicht aus, führte er weitere Argumente ins Feld.
Die Stadträte wollen sich nun für eine Nachnutzung des Gebäudes als Einkaufsmarkt einsetzen. Nach Angaben von Bürgermeister Ulrich Franke (FDP) gibt es gegenwärtig drei Bewerber. Zum einen hätten die Handelsketten Norma und Edeka Interesse bekundet, zum anderen wolle eine Einzelperson in dem Gebäude eine Brauhaus-Gaststätte einrichten.
Der Penny-Markt ist der einzige größere Supermarkt in der Stadt. Weitere Lebensmittelmärkte gibt es im Nachbarort Rottleberode und in Berga.