Stadtgeschichte Stadtgeschichte: Woher hat die Walkmühle ihren Namen?

Sangerhausen - Der Ursprung der Straßennamen verrät manchmal einiges über die Stadtgeschichte. „Die Walkmühle und der Walkberg haben ihre Namen vom Begriff Walken“, weiß Christine Stadel. Die pensionierte Lehrerin hatte am Dienstag zu einem Vortrag in das WGS-Generationenhaus geladen.
„Das Areal gehörte früher den Wollwebern, die dort walken konnten“, so Stadel. Alte Wollstoffe oder auch Filze wurden dort gewalkt und somit für die Verarbeitung zu Kleidung vorbereitet.
Auch bei der Salpetergasse, die ihren Namen offensichtlich nach dem Salpeter hat, dem Hauptbestandteil des Schwarzpulvers, konnte Stadel die Namensgeschichte mit jener der Stadt verbinden. „In Sangerhausen wird ein solcher Pulvermacher im 15. Jahrhundert genannt“, erzählt Stadel.
„Nach dem 30-jährigen Krieg hatte die Stadt zwei Salpetermühlen, die untere bei der Rosenmühle und die obere auf dem Töpfersberg im Rähmen.“ Im Volksmund wurde sie auch Henkersgasse oder Hamelgasse genannt, weil hier Scharfrichter Hamel wohnte, ergänzt sie. Heute befindet sich auf diesem Grundstück die Schmiede König.
Auch wenn es um den Namen der Pfingstgrabenstraße geht, kann Stadel mit Details aus dem Geschichtsbuch aufwarten. „Die Pfingstgrabenstraße wurde 1718 urkundlich genannt“, sagt sie. „Sie führte an einem Abwassergraben entlang, der von der Käsefabrik zur Morunger Straße und bis zur Mündung in die Gonna ging. Er wurde zur Pfingstzeit gereinigt, daher der Name. Für die Arbeiter gab es dafür Freibier.“ (mz)