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Inklusive Video Sommerfest in Bennungen: So schön war das Badewannenrennen auf der Helme

Von Beate Thomashausen 12.07.2016, 13:00
Der Kirmeskönig René Reineberg und sein Gefolge wurden mit einer Wasserdusche empfangen.
Der Kirmeskönig René Reineberg und sein Gefolge wurden mit einer Wasserdusche empfangen. Schumann

Bennungen - „Warum sollen wir uns alle bei kleinen Festen verzetteln. Machen wir doch gemeinsam eine richtige Sause.“ Daniela Kutschera ist sich sicher, dass das damals eine der besten Bennunger Ideen war.

Kräfte bündeln für das Sommerfest in Bennungen

Aber der Reihe nach: Der 860 Einwohner zählende Ort hat jede Menge aktive Vereine: Feuerwehr, Schützen, Angler, Sportler, Karnevalisten und die Volkssolidarität. Sie alle luden im Sommer zum Fest ein. Das war kräftezehrend für die Organisatoren. „Und mancher ist auch in mehreren Vereinen aktiv“, so Kutschera. Die Lösung hieß, die Kräfte bündeln und gemeinsam etwas Richtiges aufziehen.

Mit dem Heimat- und Kulturverein Bennungen, der dann im Jahr 2012 aus der Taufe gehoben wurde, gelang das. Und wie gut, das ist diesmal wieder zu erleben. Hunderte Gäste aus nah und fern strömen zum Höhepunkt des Bennunger Sommerfestes - dem Badewannenrennen. 23 Teams wollen in diesem Jahr an den Start gehen. „Da wird schon Wochen und Monate vorher in den Garagen und Scheunen gebaut“, sagt Ronny Gerhardt, der dann selbst eines der Flöße besteigen wird. „Im Verborgenen natürlich.“

Sommerfest in Bennungen: Große und aufwendige Gefährte beim Badewannenrennen

Wer genau teilnehmen wird und wie das Wassergefährt aussieht, dieses Geheimnis wird erst am Starttag enthüllt, wenn alle Flöße, Boote und Badewannen zum Festplatz gebracht werden. Bei den meisten ist der Transport nur noch mit einem Auto zu bewältigen. So groß und aufwendig sind die Gefährte. Und obwohl es darauf ankommt, die 800 Meter lange Rennstrecke auf der Helme so schnell wie möglich zu absolvieren, sehen die wenigsten Wasserfahrzeuge schnittig aus. Originell aber auf jeden Fall. Kein Verein in Bennungen lässt sich da lumpen. Alle sind mit einem Schiff oder etwas ähnlich Wassertauglichem auf der Rennstrecke dabei.

Sogar Pfarrer Folker Blischke, der auch eine kleine Andacht zum Sommerfest hält, geht mit einem Wassergefährt am Start. Es ist ein Walfisch , erinnert er gleich an die Geschichte vom Propheten Jona in der Bibel, der von einem großen Fisch verschlungen und nach drei Tagen Gebet wieder ausgespien wurde. Der Wal konkurriert mit diversen floßähnlichen Gefährten, einem Wikingerschiff, einer Pferdekutsche, einem Gänschen, einem Supermannstreitschiff, der MS Biersk und einem U-Boot.

Aber in diesem Jahr wird eine ganz neue Dimension von Geschwindigkeit in die Annalen des Badewannenrennens eingehen. Ganz entschleunigt ist nämlich Kirmeskönig René Reineberg mit seinem Team auf der Helme unterwegs. Wie es einem König gebührt, lässt er sich in aller Ruhe vom Volk feiern und geduldig nass spritzen. Bootsfahrer, die nämlich nicht freiwillig ins Wasser fallen, werden von den zahlreichen Zuschauern an der Rennstrecke mit Wassergüssen aus Eimern, Schläuchen und Wasserpistolen begrüßt.

Badewannenrennen in Bennungen: Gebüsch an der Helme bereitet Sorgen

Ob die Bennunger wohl noch in den nächsten Jahren Spaß haben werden an der Helme? „Als wir angefangen haben mit dem Badewannenrennen, konnten wir vom Helmeufer aus noch bequem unsere Dorfkirche sehen. Jetzt ist alles zugewuchert.“ Aber nicht wegen der Aussicht macht sich Daniela Kutschera Sorgen. „Das Gebüsch wuchert ja auch längst ins Flussbett hinein. Wenn es hier mal wieder ein Hochwasser gibt, dann überflutet es Bennungen. Und ich habe mein Grundstück gleich in Helmenähe. Ein bisschen Sorgen bereitet mir das schon.“ Sie hofft natürlich, dass der Unterhaltungsverband in nächster Zeit etwas unternimmt. „Dringend nötig ist das.“

Übrigens: Ein nächster Höhepunkt in Bennungen steht bereits fest. Die Einnahmen zum Sommerfest - es wurde Brückenzoll erhoben - sollen in die Sanierung des Spielplatzes fließen. Und am 28. August plant man bereits ein Kinderfest für die Bennunger Mädchen und Jungen, bei dem neue Spielgeräte zur Nutzung übergeben werden sollen. (mz)