1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Schlammabfuhr nach Bedarf

Schlammabfuhr nach Bedarf

Von Roman Haeusgen 10.06.2005, 16:05

Wippra/MZ. - "Wir werden nichts wegwerfen, wir werden alles nutzen." Bernd Steinacker, Technischer Leiter der Wasserwerke Südharz GmbH Sangerhausen - dem Geschäftsbesorgungsunternehmen, dessen Gesellschafter der Trinkwasser- und der Abwasserverband Sangerhausen sind - sicherte zu, das schon vorhandene Kanalnetz, auch die so genannten Bürgermeisterkanäle, effektiv zu nutzen. Dem Netz fehle freilich "die ordnende Hand", außerdem sei eine Reihe weiterer kleiner Zuläufe sowie ein Hauptsammler für das Klärwerk zu errichten.

"Unsere Philosophie ist ein qualifiziertes Mischsystem", ergänzte Geschäftsführerin Dr. Irmtraud Brömme. Dabei werde außer dem eigentlichen Schmutzwasser nur das Wasser mit entsorgt, das "unbedingt sein muss" - Regenwasser also, das nicht auf den Grundstücken versickert. "Das ist für den Kunden wesentlich preiswerter, weil er nur einen Anschluss braucht."

Mit besonderer Aufmerksamkeit wurde in der Versammlung registriert, dass der AZV Sangerhausen auf den Zwang zur jährlichen Abfuhr für den Fäkalschlamm der Kleinkläranlagen verzichtet. Dies solle vielmehr nach Bedarf, entsprechend der Größen der Anlagen und der Anzahl der sie nutzenden Personen, geregelt werden. "Das ist sehr vernünftig", hieß es dazu hier und da in der Versammlung.

Mit ihrer Mitgliedschaft im AZV Sangerhausen werden die Wippraer jetzt freilich zur Kasse gebeten. Sie bezahlen pro Haushalt und Monat eine Grundgebühr von 7,06 Euro sowie pro Kubikmeter Abwasser, was am Trinkwasserverbrauch gemessen wird, 1,28 Euro. "Das ist in Sachsen-Anhalt im unteren Bereich", sagte Brömme.

An die zu errichtende Kläranlage kann eventuell auch Friesdorf angeschlossen werden. Mit dem Ort laufen Verhandlungen über den Beitritt. Zu den Kosten der Baumaßnahmen und zu Fördermitteln konnte in der Veranstaltung noch nichts gesagt werden.