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SaWanne: Ein Euro pro Trainingseinheit SaWanne: Ein Euro pro Trainingseinheit: Steigen nun Mitgliedsbeiträge im Schwimmverein?

Von Frank Schedwill 15.01.2018, 15:15

Sangerhausen - Ist der monatelange Streit um die Kosten für das Vereinsschwimmen in der Sangerhäuser Schwimmhalle „SaWanne“ beendet? Zumindest hat die Kommunale Bädergesellschaft (KBS) für den 24. Januar zur Unterzeichnung der neuen Nutzungsverträge mit den vier Sportvereinen eingeladen, die das Hallenbad nutzen.

Dabei handelt es sich um den Schwimmverein Eisleben-Sangerhausen, den Triathlonverein Sangerhausen, die Sangerhäuser Wasserwacht und den Tauch- und Unterwasser-Rugby-Club der Kreisstadt. Ihnen räumt die KBS einen erheblichen Nachlass ein. „Wir wollen so aktiv der Arbeit der gemeinnützigen Vereine unterstützen“, sagt KBS-Sprecher Nico Scherbe.

Kinder und Jugendliche sollen pro Trainingseinheit im Schwimmverein künftig einen Euro in der SaWanne zahlen

So sollen Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre pro Trainingseinheit künftig einen Euro zahlen, ihre Betreuer und Trainer kämen weiter unentgeltlich in die Halle. Für Erwachsene ist beim Vereinsschwimmen pro Trainingseinheit ein Preis von jeweils 1,50 Euro vorgesehen. Zum Vergleich: Das „normale“ 1,5-Stunden-Ticket in der Schwimmhalle kostet für Kinder und Jugendliche von 3 bis 17 Jahren vier Euro. Erwachsene zahlen für dieselbe Zeit sogar 6 Euro.

Im Gespräch waren zuvor Kosten von 68 Euro pro Bahn und Stunde für das Vereinsschwimmen gewesen. Diese Summe hatte die KBS aufgrund der entstehenden Betriebskosten kalkuliert. Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) betonte  aber, die sanierte Halle dürfe nicht nur gut situierten Senioren, sondern müsse auch den Vereinen und insbesondere für das Schwimmtraining der Kinder zur Verfügung stehen.

Deshalb sei der Kompromissvorschlag erarbeitet worden. Mit dem Sonderpreis mache die KBS und damit letztlich die Stadt einen Verlust von rund 50.000 Euro pro Jahr.

Schwimmverein kritisiert die Regelung und forciert einen günstigeren Preis pro Kind und Trainingseinheit

Der Schwimmverein kritisierte die Regelung dennoch. „25 Cent pro Kind und Trainingseinheit wären entsprechend unserer finanziellen Möglichkeiten angemessen“, sagte  der stellvertretende Vorsitzende Klaus Hofmann der MZ.  Dem Vorstand des Vereins erschließe sich nicht, warum der Trainingsbetrieb des Vereins nicht genauso wie vor dem Umbau der Halle durchgeführt werden könne.

Derzeit müssten Kinder 6 Euro pro Monat Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Durch die Neuregelung würde der auf mehr als das Doppelte, nämlich 14 Euro, steigen. Der Verein könne die Kosten nicht übernehmen. Der Schwimmverein bezahle bereits Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Jugendliche, Trainer und Wettkampfrichter sowie beträchtliche Startgebühren bei den Wettkämpfen. „Die Fahrtkosten und Lizenzgebühren übernehmen die Eltern“, sagte der Vizevereinschef. 

Ob der Schwimmverein den neuen Nutzungsvertrag unterzeichnen wird, sei deshalb offen. Hofmann: „Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.“ (mz)