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Sanierung der Schwimmhalle in Sangerhausen Sanierung der Schwimmhalle in Sangerhausen: Gebäude wird komplett entkernt

Von FRANK SCHEDWILL 26.11.2015, 16:57
Blick auf die Schwimmhalle. Auch am Außengelände wird mit schwerer Technik gearbeitet.
Blick auf die Schwimmhalle. Auch am Außengelände wird mit schwerer Technik gearbeitet. MAIK SCHUMANN Lizenz

SANGERHAUSEN - Die alten Glasfenster sind verschwunden, die Saunaanlage und der Sprungturm herausgerissen, die Becken mit Planen und Pappe abgedeckt. An der Sangerhäuser Schwimmhalle laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Bauleute sind dabei, das Gebäude komplett zu entkernen. In etwa drei Wochen soll der eigentliche Umbau der Halle beginnen.

„Wir liegen bisher gut im Zeitplan“, sagt Nico Scherbe, der Sprecher der Kommunalen Bädergesellschaft (KBS), die die Schwimmhalle betreibt. „Als nächstes wird der Rohbau zur Vergrößerung der Halle errichtet, und es erfolgt eine umfangreiche Betonsanierung des Gebäudes.“ Scherbe hofft, dass das Wetter wie bisher mitspielt. „Ein großer Wintereinbruch wäre für das Baugeschehen natürlich ungünstig“, sagt er. Denn das Ziel des Unternehmens ist ehrgeizig: In etwas mehr als einem Jahr, Ende Dezember 2016, will die KBS die Halle wiedereröffnen. Bis dahin sollen knapp sieben Millionen Euro verbaut sein. Das Geld soll über Eigenmittel und mit Hilfe eines Kredits aufgebracht werden. Während die vorhandenen Becken erhalten bleiben, sollen eine neue Sprungplattform und ein neues Planschbecken entstehen. Die Sauna wird erweitert. Ein großer Teil der Sanierungsarbeiten entfällt der Bädergesellschaft zufolge auf die technische Ausrüstung des Gebäudes.

Der Aufsichtsrat der Kommunalen Bädergesellschaft hatte vor mehr als zwei Jahren beschlossen, aus finanziellen Gründen kein neues kombiniertes Frei- und Hallenbad in der Kreisstadt zu bauen, wie es einst geplant war. Die hohen Kosten wurden als Grund für die Entscheidung genannt. Der Neubau des Kombibades, das vermutlich auf dem jetzigen Freibadgelände an der Riestedter Straße entstanden wäre, hätte nach Angaben der Sangerhäuser Stadtverwaltung rund zwölf Millionen Euro gekostet.

Die Sanierung der Schwimmhalle und des Stadtbades zusammen dagegen insgesamt nur 9,1 Millionen Euro. Auch die Betriebskosten des kombinierten Bades lägen deutlich höher als die der beiden einzelnen Bäder zusammen, hieß es in einer Untersuchung der Projekte. Die Stadt hatte sie damals in einer Informationsveranstaltung dem Stadtrat vorgestellt. (fs)

Laut KBS-Geschäftsführer Olaf Wüstemann arbeiten bei dem Umbau auch eine ganze Reihe einheimische Unternehmen mit: „Ein Drittel des Auftragsvolumens des ersten Bauloses entfällt auf Sangerhäuser Firmen.“ Mit den Arbeiten an der Halle war Anfang Oktober begonnen worden. Zuvor hatte das Finanzamt in Eisleben grünes Licht gegeben und den seit Jahren bestehenden steuerlichen Verbund zwischen den Sangerhäuser Stadtwerken und der Bädergesellschaft für rechtmäßig erklärt. Damit können wie bisher die Gewinne der Stadtwerke mit den anfallenden Verlusten des Bäderbetriebs verrechnet werden.

Die Sangerhäuser Schwimmhalle besteht 2016 insgesamt 40 Jahre. Sie war am 5. Oktober 1976 eingeweiht worden. Im Jahr 1993 wurde die Halle schon einmal saniert. Größte Errungenschaft waren damals die neuen Edelstahlbecken, die in das Gebäude eingebaut wurden. Sie sollen auch künftig erhalten bleiben. (mz)

So soll die sanierte Schwimmhalle einmal aussehen.
So soll die sanierte Schwimmhalle einmal aussehen.
MAIK SCHUMANN Lizenz