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Gespräch auf Augenhöhe Sangerhausen: Oberbürgermeister Sven Strauß stellt sich den Fragen der Kinder - Gespräch auf Augenhöhe

Von Joel Stubert 17.10.2018, 06:42
Sven Strauß nahm sich Zeit für die Fragen der Kinder und Jugendlichen.
Sven Strauß nahm sich Zeit für die Fragen der Kinder und Jugendlichen. Maik Schumann

Sangerhausen - Am Ende bildete sich eine Traube um Sangerhausens Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD). Ein Foto hier, ein Selfie dort und zwischendurch ein bisschen Puderzucker auf dem Ärmel, weil die Kinder im Taumel ihre Pfannkuchen nicht in Griff hatten.

Bei der ersten Kindersprechstunde im Jugendzentrum Buratino hatte Sven Strauß allerhand Fragen zu beantworten. So wollte der zehnjährige Mika wissen, ob man nicht mehr Bäume in der Stadt pflanzen könnte, damit die Luft sauberer, mehr Schatten im Sommer gespendet und die Stadt schöner wird, „wir brauchen mehr Bäume“, sagte er. „Diesen Wunsch habe ich nicht erwartet, aber das finde ich toll“, sagte Strauß. „Bei diesem Thema sind wir dran. Wir werden zwar keinen Wald in die Stadt bekommen, aber wir sorgen dafür, dass man für einen gefällten Baum mindestens einen anderen neu pflanzen muss.“

Einige solcher Fragen hatte Strauß zu beantworten, dementsprechend positiv fiel sein Fazit aus. „Das war eine tolle Veranstaltung mit guter Stimmung. Gerade weil man einige Fragen nicht erwartet, ist es wichtig, dass man erfährt wie die jungen Menschen ticken, viele Probleme ziehen sich ja quer durch alle Altersgruppen.“

Kindersprechstunde im Buratino: OB Strauß zeigt Verständnis

Häufig zückte er den Stift und schrieb sich die Hinweise der Kinder und Jugendlichen auf. Wenn Ben beispielsweise den zu geringen Platz in den Ersatzbussen für die Heineschüler nach Eisleben erwähnte oder etwa als Nathalie sich über die fehlende Schulklingel in der CJD-Christophorusschule beschwerte oder sich kritisch über den Zustand der Halfpipe am Buratino äußerte.

„Die Oberfläche ist zu rau für ein Skateboard“, sagte sie. Als der kleine Supee ansprach, dass noch mehr Deutschlehrer bei den Hausaufgaben helfen könnten, um die Sprache besser zu lernen, zeigte Strauß Verständnis. Auch das Thema Gehwege kam zur Sprache. „Das betrifft nicht nur jüngere“, sagte Strauß. „Aber wir haben 200 Kilometer Straße und 130 Kilometer Gehwege, das muss alles instandgehalten werden.“

Zwischendurch klärte Streetworker Sven Bittner die Kinder auf. „Nur zur Erklärung. Der Oberbürgermeister bekommt jedes Jahr eine Schatztruhe und da gibt es viele Wünsche, was mit dem Geld gemacht werden soll - aber nicht alle können berücksichtigt werden.“ Wichtig sei auch gewesen, sagte Buratino-Chefin Bianca Ende, dass die Kinder nun besser verstünden, was ein Oberbürgermeister eigentlich zu tun hat.

Kinder äußern zum Abschluss speziellen Wunsch an OB Strauß

Der 17-jährige Justin fand die Gesprächsrunde gut. „Schön, dass wir mal über Probleme reden konnten“, sagte der Zehntklässler. Er wies vor allem auf die Parkplatzsituation in der Stadt hin. „Das ist ein wichtiges Thema für die Zukunft, gerade wenn sich junge Leute ansiedeln sollen.“

Der OB nutzte die Gelegenheit, den Zuhörern ins Gewissen zu reden. „Der Oberbürgermeister ist schon verantwortlich für einige Dinge, das stimmt“, sagte Strauß. „Aber auch ihr seid es, zum Beispiel entstehen Kosten, wenn ihr etwas kaputt macht oder es dreckig wird.“ Lehren bei einer Gesprächsrunde auf Augenhöhe, die regelmäßig stattfinden soll.

Und schließlich äußerten die Kinder noch einen Wunsch zum Abschluss: Einmal mit dem OB kochen. „Ihr wisst ja nicht wie ich koche“, sagte Strauß lachend, aber nicht abgeneigt. (mz)