Sangerhausen Sangerhausen: Neuer Herzschrittmacher implantiert
SANGERHAUSEN/MZ. - Mit diesem lassen sich herzbedingte Bewusstlosigkeit, Schwindelattacken und Schwächegefühle behandeln, die ihre Ursache in einem zu langsamen Herzschlag haben. Im Gegensatz zu den üblichen Modellen ist der von Manfred Wiegand je doch etwas Besonderes. Denn Untersuchungen im Magnetresonanztomografen (MRT) stellen für ihn kein Problem mehr dar.
Die bisherigen Schrittmacher würden im MRT aufgrund der starken Magnetfelder, die zur Bildgebung genutzt werden, zerstört werden. "Durch die Stärke und den Wechsel der Magnetfelder während der Untersuchung kann es zu Erwärmungen an der Sondenspitze im Herzen selbst, beziehungsweise zur Zerstörung der Batterie und der Elektronik der Systeme kommen", erklärt Oberarzt Christian Müller, Internist und Kardiologe in der Helios Klinik Sangerhausen. Der Vorteil der MRT ist jedoch, dass viele Organe oftmals besser dargestellt werden als bei anderen bildgebenden Verfahren in der Radiologie. Das Verfahren kommt zu dem ohne schädliche Strahlung aus. Auch können Details besser erkannt werden als beim Röntgen oder der Computertomographie.
Um Patienten mit Herzproblemen Zugang zur dieser Diagnostik zu ermöglichen, entwickelte eine Firma das MRT-taugliche System. Anfang September war es dann soweit. Manfred Wiegand wurde operativ der neue Schrittmacher implantiert. Die Oberärzte Thilo Weiße und Christian Müller führten den erfolgreichen Eingriff durch und nur wenige Tage nach der Operation konnte der Patient wieder nach Hause entlassen werden. Manfred Wiegand ist zufrieden mit dem Ergebnis. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich so kurze Zeit nach dem Eingriff wieder fit bin und keine Schmerzen habe", sagt er.
Zukünftig sollen auch weitere Herzpatienten von der neuen Technologie profitieren. Ob ein sie allerdings ein MRT-taugliches Gerät erhalten oder ein normales wird individuell nach einer ausführlichen Beratung entschieden. Dabei ist die bisherige Krankheitsgeschichte entscheidend. Ist bereits im Vorfeld abzusehen, dass zukünftig MRT-Behandlungen nötig werden, hat der Patient gute Chancen auf eines der neuen Modelle. Um zusätzliche Kosten muss er sich dabei aber keine Sorgen machen. "Die Schrittmacher werden wie zuvor von den Krankenkassen übernommen", versichert Andrea Mühlbauer von der Helios Klinik. Bis jetzt das Sangerhäuser Krankenhaus noch das einzige in der Region, das diesen Eingriff durchführt.