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Sangerhausen Sangerhausen: Hund Nelly im Weihnachtseinsatz

26.12.2012, 19:21

SANGERHAUSEN/MZ/VH. - Die Labrador-Retriever-Hündin Nelly ist vier Jahre alt. Ihr Besitzer ist gleichzeitig Pflegedienstleiter in der Helios-Klinik Sangerhausen. Alexander Zscheile und seine Frau haben Nelly zum Therapiehund ausgebildet. Auf die Idee kam das Ehepaar schon während Nellys Erziehung. Die Hündin war stets freundlich, lieb und ruhig.

Der Besuch auf der Station am Heiligabend war für Nelly nichts Neues. Schließlich hat der blonde Labrador schon oft in Einrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Werkstätten für Behinderte geholfen. "Es ist toll zu sehen, wie viel der Hund bei den kranken, eingeschränkten oder alten Menschen bewirken kann", sagte Sindy Zscheile. Insbesondere Weihnachten ist Nelly erprobt, hat sie doch sogar schon einmal beim Krippenspiel in der Kirche mitgewirkt. In Sangerhausen war Nelly aber zum ersten Mal im Einsatz.

Zuerst stattete sie der Säuglingsstation einen Besuch ab, danach ging es auf die Kinderstation. Dabei wurde die Hündin von Elvira Altenburg begleitet. Die Krankenschwester spielt seit gut zehn Jahren den Weihnachtsmann, besser gesagt die Weihnachtsfrau. "Es bereitet mir jedes Jahr wieder Freude, die Kinderaugen leuchten zu sehen", sagte sie. Obwohl der Labrador ihr dieses Jahr vermutlich einen Teil der Show gestohlen haben dürfte, war die Weihnachtsfrau begeistert: "Das war mal ein ganz besonderer Weihnachtseinsatz."

Für Nelly ist es ein großer Spaß, von den Kindern geherzt zu werden und das ein oder andere Leckerchen abzustauben. Der Krankenbesuch hatte also für den tierischen Besucher genau so viel Positives wie für die Kinder. Dabei ist es eine kleine Herausforderung, mit einem Hund ins Krankenhaus zu gehen. Die Hygiene stehe jedenfalls an allerhöchster Stelle und etliche Genehmigungen müssten zuvor erteilt werden, erklärte Sindy Zscheile. Nellys Frauchen ist nämlich selbst Krankenschwester und kennt sich mit den Vorschriften aus. Ihr Mann Alexander ist deshalb umso dankbarer, dass vom Klinikgeschäftsführer die Möglichkeit eingeräumt wurde, mit dem Hund in die Klinik zu kommen.

Auch die Mitarbeiter der Kinderstation gaben sich alle Mühe, um die Klinikräume so weihnachtlich wie möglich zu gestalten. Überall hingen Kugeln und Tannenzweige, Weihnachtslieder klangen leise durch die Gänge. Trotz allem hätten die kleinen Patienten und ihre Eltern das Fest natürlich am liebsten zu Hause verbracht.

Für drei Kinder erfüllte sich der sehnliche Wunsch, noch Heiligabend nach Hause zu dürfen, schließlich doch. Arik Luan Heinze und seine Mutter Susanne Schröder waren deshalb ganz glücklich. Der Eineinhalbjährige war wegen eines entzündeten Katzenbisses seit dem 19. Dezember auf der Station. "Es wäre wirklich schade gewesen, hätte mein Sohn noch bleiben müssen. Sein sechsjähriger Bruder wäre sehr traurig gewesen", wusste die besorgte Mutti.

Acht Kinder mussten jedoch Heiligabend im Krankenbett verbringen. "In diesem Jahr haben wir besonders viele Patienten über Weihnachten hier", sagte Helga Krull. Die Chefärztin erinnerte sich, dass es sonst meist nur zwei oder drei gewesen seien. Aber einen kleinen Trost gab es ja noch: Auch an den beiden Weihnachtstagen bestand die Chance für die kleinen Unglücksraben, noch entlassen zu werden und wenigstens einen Teil des Festes zu Hause mit der Familie und vielleicht sogar dem eigenen Haustier zu verbringen.