Finanzielle Unterstützung: Sangerhausen: Blaues Kreuz und Aktion Mensch als Partner von Selbsthilfegruppen

Sangerhausen - Einen besseren Start ins neue Jahr hätten sich die neun Sucht-Selbsthilfegruppen, die bisher beim Sangerhäuser Verein Treffpunkt Hilfe organisiert waren, nicht wünschen können. Inzwischen als Ortsverband des Blauen Kreuzes organisiert, werden sie von der deutschlandweit tätigen Aktion Mensch unterstützt.

„Wir bekommen innerhalb der nächsten fünf Jahre insgesamt einen mittleren sechsstelligen Euro-Betrag, der der Größe und dem Umfang des Projekts angemessen ist“, bestätigte der Vorsitzende des Ortsverbands, Tim Wangemann, gegenüber der MZ.

Für die Sucht-Selbsthilfegruppen bedeute das ganz viel Hoffnung, bekräftigte Stellvertreter Walter Scheidt. „Wir können stolz sein, dass wir die vielen Hürden genommen haben.“ Denn es sei in den vergangenen Monaten schwierig geworden, die rund 120 Mitglieder immer wieder vertrösten zu müssen und zu motivieren. „Wir sind innerhalb weniger Jahre dreimal umgezogen und hingen zwei Jahre ziemlich in der Luft.“

Man dürfe nicht vergessen, sagt Wangemann, dass die Angehörigen der Selbsthilfegruppen-Mitglieder indirekt genauso betroffen waren: „Es geht um 200 Familien.“ Dank der Unterstützung durch Aktion Mensch werde es endlich möglich, zwei Mitarbeiter fest einzustellen, die sowohl inhaltlich als auch organisatorisch dringend gebraucht würden.

Den Vertretern von Aktion Mensch und vom Blauen Kreuz wolle er die Region näherbringen, das Bergbaumuseum, den Kyffhäuser und das Josephskreuz zeigen.

Das größte Lob gebühre den Leitern und Mitgliedern der Selbsthilfegruppen, dem Vorstand und Gabi Bilke als Vorsitzender des Vereins Treffpunkt Hilfe. „Alle haben ehrenamtlich gearbeitet, die Gruppenleiter und die Vorsitzende.“

Man habe lange einen neuen Träger gesucht, vieles habe sich schnell zerschlagen. Mit Ausnahme des Vereins Mad House seien Gespräche erst beim Blauen Kreuz auf Augenhöhe möglich gewesen.

Erst im Februar 2019 hatte der Treffpunkt Hilfe das Blaue Kreuz als Partner und Träger gewinnen können. Bis das Projekt erfolgreich bei Aktion Mensch eingereicht wurde, sei Zeit verstrichen. „Aber je länger es dauert, desto erfolgreicher wird’s“, so Wangemann.

„Seit dem Sommer waren Vertreter vom Blauen Kreuz aus Wuppertal mehrfach hier“, sagt Edda Wolf, die seit vielen Jahren als Suchtberaterin die Selbsthilfegruppen betreut. Mit ihnen sowie mit der Sozialagentur Halle und der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft habe es gute Gespräche gegeben, um künftige Vorhaben detailliert zu planen. (mz)