Sandberg in Hettstedt Sandberg in Hettstedt: Kanalbau gefährdet Sicherheit der Häuser
Hettstedt/MZ. - Sorge um den Hettstedter Sandberg. Das Bauvorhaben des Abwasserzweckverbandes im Bereich dieses Wohngebietes oberhalb der Molmecker Straße musste gestrichen werden. Die Untersuchung des Untergrundes hat zu höchster Besorgnis für die Standsicherheit der dort vorhandenen Häuser geführt. "Ein Graben wäre nicht zu verantworten", nahm AZV-Geschäftsführer Dr. Erhard John kein Blatt vor den Mund.
Nach mehrwöchiger Verspätung sollte es jetzt losgehen an Sandberg und Molmecker Straße. Doch die Untersuchung des Baugrundes der steil in Richtung Weinberg hochführenden Gasse ließ die Techniker erschrecken. "Bis in etwa fünf Meter Tiefe besteht der Sandberg nur aus losem Gestein", so John. Dies sei eine "ganz prekäre Situation", wie er ergänzte. "Ich war geschockt, als ich das gesehen habe." Aus diesem Grunde könne am Sandberg vorerst nicht gebaggert werden. "Die Häuser dort sollen ja in 50 Jahren auch noch stehen", meinte der Geschäftsführer.
Ilona Dezner vom Hettstedter Bauamt bestätigte die Situation: "Die Stabilität des Untergrundes am Sandberg ist sehr schlecht." Wie in diesem Bereich weiter zu verfahren ist, sei von weiteren Untersuchungen abhängig. Wie Frau Dezner aber beruhigend meinte, sei "von einer Gefährdung der Stabilität der Häuser gegenwärtig nicht auszugehen".
Vorsorglich aber war von der Stadtverwaltung zu einer Besprechung mit Anwohnern eingeladen worden. Und vorsorglich war den Bürgern im oberen Bereich empfohlen worden, ihre Autos dort nicht mehr zu parken. Die Gasse sei ja, wie Frau Dezner darlegte, von altersher nicht für ein solches Verkehrsaufkommen ausgelegt worden, wie es heute herrsche. So ist jetzt nicht abzusehen, wann am Sandberg der Bagger in Aktion treten kann. "Wir müssen uns erst eine ingenieurtechnische Lösung einfallen lassen", zeigte sich Dr. John ratlos. Für Andreas Koch (FDP), Vorsitzender des Bauausschusses der Hettstedter Stadträte, sei es keine Frage, dass der Sandberg Thema in der nächsten Beratung des Gremiums sein müsse.