Rettung für die Uhr Riestedt: Spenden reichen für Reparatur von Kirchturmuhr

Riestedt - „Die Überraschungen nehmen kein Ende“, sagt Riestedts Ortsbürgermeister Helmut Schmidt (parteilos). „Mittwoch kam sogar noch eine Spende aus Bayern, Nummer 108!“ Auch sie ist für ein neues Uhrwerk gedacht, damit die Riestedter bald wieder an ihrer Kirchturmuhr die Zeit ablesen und den Stundenschlag hören können.
Erst vor einem reichlichen Monat hatte Schmidt namens des Ortschaftsrates und der Riestedter Vereine dazu aufgerufen, für ein neues Uhrwerk zu spenden. Denn die jetzige, gar nicht mal so alte Turmuhr war Anfang März einfach stehen geblieben, eine Reparatur würde nicht lohnen. Das Angebot der Kölledaer Firma, die solche Uhren einbaut und wartet, gilt nur ein Vierteljahr. Laut Kostenvoranschlag würden rund 1.500 Euro gebraucht. Es war also Eile geboten.
Riestedt: Spenden reichen für Reparatur der Kirchturmuhr
Den aktuellen Betrag wolle er noch nicht nennen, sagt Schmidt. Sicher sei aber, dass das Geld für das neue Uhrwerk reicht. Und sicher extra noch für eine Messingtafel mit den Namen der Spender, sie soll an der Kirche angebracht werden.
Wie die Menschen gespendet hätten, sagt der Ortsbürgermeister, sei „eine wunderbare Sache“. Das gehe ihnen schon sehr nahe. „Wir können allen nur von Herzen danken“, versichert Schmidt - auch im Namen von Jochen Schlenstedt, mit dem er jetzt noch mal die nächsten Schritte besprochen hat. Denn es gebe noch einiges mit der Kirche und der Denkmalschutzbehörde zu klären, bevor die Arbeiten starten könnten.
„Wir können allen nur von Herzen danken“
Nicht nur Riestedter hätten nach dem Spendenaufruf so manchen Umschlag mit einem Schein in seinen Briefkasten geworfen, auch aus Obersdorf oder Sangerhausen seien Spenden eingegangen. Und sogar von ehemaligen Riestedtern aus Hessen oder Rheinland-Pfalz. Manche hätten ein paar Zeilen geschrieben, sagt Schmidt. Zum Beispiel: „Weil wir uns mit der Gemeinde sehr verbunden fühlen und wir auch einen Bezug zur Kirchturmuhr haben, spenden wir sehr gerne für ihre Instandsetzung. Wir hoffen, dass sie bald wieder schlägt, denn ihr Schlagen fehlt im Dorf.“
Oder: „Lieber Helmut, ich möchte mich auch an der Rettungsaktion beteiligen und hoffe, dass wir es schaffen.“ Aus Königstein im Taunus schrieb jemand: „Bei meinem letzten Besuch in Riestedt habe ich den Spendenaufruf gelesen. Ich wurde vor vielen Jahren in Riestedt geboren und in St. Wigberti getauft. Gründe genug, mich mit einer Spende an den notwendigen Reparaturkosten zu beteiligen.“ Alle Vereine aus Riestedt hätten ebenfalls gespendet, sagt Schmidt: „Der Zusammenhalt ist da.“ (mz)