Ohne Allstedts Hilfe Regenrückhaltebecken für Obersdorf: Sangerhausen hält an Plänen fest
Sangerhausen - Das Regenrückhaltebecken in der Gemarkung Obersdorf wird doch nicht auf Eis gelegt. Im Hauptausschuss am Tag vor der Sitzung des Sangerhäuser Stadtrats sei entschieden worden, die Beschlussvorlage abzuändern, sagt Stadt-Pressesprecherin Marina Becker. Die Verwaltung wollte ursprünglich beschließen lassen, dass die Planungen für das Becken erst dann fortgesetzt werden sollen, wenn eine Einigung mit der Stadt Allstedt gelungen ist.
Der Hauptausschuss indes entschied sich für eine gänzlich andere Formulierung. In der Vorlage hieß es nun: „Unabhängig von der fehlenden Bereitschaft des Verursachers der Gefährdungslage (Stadt Allstedt), sich angemessen an den Kosten des Baus und der Unterhaltung des Regenretentionsbeckens Obersdorf zu beteiligen, wird die Stadt Sangerhausen die Planungen für dieses Becken fortsetzen und eine zügige Umsetzung anstreben.“
So hat es der Stadtrat nahezu einstimmig beschlossen, Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) enthielt sich der Stimme. Zuvor hatte auch der Ortschaftsrat von Obersdorf sich dafür ausgesprochen, das Becken zu bauen, ohne auf eine Kostenbeteiligung von Allstedt zu beharren. Sangerhausen lag seit Dezember 2019 ein Bescheid über 800.000 Euro Fördermittel für den Bau des Beckens vor. Ein halbes Jahr später trug man an die Einheitsgemeinde Allstedt den Wunsch heran, sie möge anstelle von Sangerhausen die 200.000 Euro Eigenanteil bezahlen, weil das Regenwasser, um das es geht, aus Pölsfeld komme. Nach aktuellen Berechnungen des Planungsbüros hatten sich die Kosten reduziert, die strittige Summe lag nun bei 100.000 Euro. Der Allstedter Stadtrat lehnte trotzdem rundheraus ab. (mz)