Leser sieht Gefahr vor allem für ältere Menschen Poller im Sangerhäuser Stadtteil Südwest sorgen für Ärger

Sangerhausen - - Volker Portner wunderte sich. Auf dem Weg zu seinem Garten fielen dem Sangerhäuser vor kurzem zwei Metallpoller in Höhe des Rondells in der Glück-Auf-Straße im Stadtteil Südwest auf. Die Stadt hatte die Metallteile am 18. Mai im Abstand von etwa 30 Metern auf den dortigen Fußweg gesetzt, der auch von Fahrradfahrern genutzt wird.
Portner, der sich im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club engagiert, sagt: „Ich kann mir vorstellen, dass diese Dinger bei Dunkelheit und Regen nahezu unsichtbar sind.“ Gerade für ältere oder sehbehinderte Leute seien diese Hindernisse in ihrer grauen Tarnfarbe, bei schlechtem Licht und mit der Hecke im Hintergrund kaum zu erkennen.
Kaum Pkw auf dem Weg unterwegs
Erst am Donnerstag seien zwei Radfahrer fast damit kollidiert, was böse Stürze zur Folge haben könne. Auch verstehe er nicht, was die Poller dort überhaupt sollen: „Außer Fahrzeugen des Bauhofes und der Landschaftspfleger habe ich noch kein anderes Kfz auf diesem Weg gesehen.“ Deshalb sei ihm der Sinn dieser Maßnahme schleierhaft.
Und das ADFC-Mitglied setzt noch einen drauf: „Vor einiger Zeit habe er die Stadt auf den Rest einer abgebauten Poller-Halterung an der Brücke in der Nordsiedlung/Ecke Friedhof aufmerksam gemacht.“ Auch in diesem Bereich seien viele ältere Menschen unterwegs, die mitunter schlecht gehen und sehen können. In der Dunkelheit oder im Winter bei Eis und Schnee bestehe hier ein großes Sturzrisiko. „Es sollte ein Leichtes sein, dieses Hindernis zu beseitigen“, schimpft der Rentner.
Stadt will Poller sichtbarer machen
Die MZ fragte bei der Stadtverwaltung nach. Die betont, man habe die beiden neuen Poller auf den Fußweg in Südwest montiert, weil es Beschwerden von Anwohnern darüber gegeben habe, dass Autos verbotenerweise den Weg nutzen. Das habe man verhindern wollen, sagt Stadtsprecherin Marina Becker. Allerdings räumt sie ein, dass die Poller schlecht zu sehen sind. Diese würden deshalb demnächst noch auffällig beklebt.
Und: Die Stadt kündigt an, dass wie versprochen der Rest des Pollers auf der Brücke nahe des Friedhofs beseitigt wird. Das soll demnächst bei einer Aktion geschehen, bei der der Bauhof mehrere kleinere Reparaturen in der Stadt erledige. Portner freute sich über die Nachricht, dass die Pollerreste in der Nordsiedlung verschwinden sollen.
Dass die Stadt die neuen Poller in Südwest aufgestellt habe, verstehe er aber nicht. „Besser wäre es, die betreffenden Autofahrer zur Kasse zu bitten.“ Denn die Poller seien keine Lösung, da Pkw auch an ihnen vorbeifahren könnten. (mz)