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Ostergeschenk für Ausflügler sorgt für Spaß

05.04.2010, 16:45

KELBRA/MZ/SRO. - Dass Gebietsstaumeister Jens-Uwe Liske am Ostersonntag im Beisein von Bergas Bürgermeisterin Marlies Schneeberg, Kelbras Bürgermeister Reinhard Teschke und Vertretern des Kreisanglerverbandes das Tor zum Staudamm der Talsperre Kelbra für Spaziergänger öffnete, war für viele ein besonderes Ostergeschenk.

Schon in den Vormittagsstunden nutzten zahlreiche Kelbraer, aber auch Besucher aus der Region, die Möglichkeit, über die Staumauer der Talsperre zu spazieren. Sie gingen zu Fuß, per Inlineskates oder mit dem Fahrrad auf die große Tour. Ingo und Liselotte Käfer aus Kelbra waren zusammen mit Tochter Stephanie, Schwiegersohn Matthias Meise, Ines Jäger und Ines Dräger zum Osterspaziergang am "Kyffhäusermeer" aufgebrochen. "Ich freue mich, dass die Staumauer endlich begehbar ist" sagte Liselotte Käfer. "Mein Vater Hartmut Krause war damals der Bauleiter. Es ist schade, dass man nicht schon früher hier Wandern konnte."

Die gleiche Meinung vertrat auch Erich Buttstedt. "Wir mussten früher unseren vielen Urlaubern in der Stadt dieses schöne Objekt immer vorenthalten", sagte er. "Verstanden hat das Niemand. Woanders konnte man die Staumauer betreten, hier ging kein Weg rein." Familie Käfer hatte in diesem Jahr extra ihren Osterspaziergang verlegt. "Sonst geht es am Ostersonntag mit unseren Freunden immer zur Osterkuppe", sagte Ingo Käfer. "In diesem Jahr geht die Tour mit über den Damm." Sie hatten unterwegs am Rand der Dammkrone zwei Stücke Treibholz entdeckt. "Die nehmen wir mit, da lässt sich was Schönes draus machen", freute sich Ines Jäger.

Rund 2,6 Kilometer ist der Abschnitt auf der Dammkrone lang. Dabei kann man eine einmalige Aussicht in Richtung Berga, über den See zur Osterkuppe und der einstigen Siedlung Numburg sehen. Genauso majestätisch ist das Panorama des Kyffhäusergebirges. Noch bequemer als zu Fuß waren die Radfahrer, wie Beate Pfeiffer, auf der Dammkrone unterwegs. Auch Peter Mansfeld war mit seinem Enkel, dem zweijährigen Franz, auf dem Rad unterwegs.

"Jetzt sind wir auf dem Damm", stellte der Kleine begeistert fest. Die neunjährige Paula Witzel aus Roßla probierte ihre neuen Inlineskates aus. Mit ihrem Vater Frank war sie auf den Rollen unterwegs, während die Mutter Doreen zu Fuß folgte. "Es ist eine schöne, übersichtliche Strecke", freute sich Frank Witzel. Während sich der größte Teil der Ausflügler an die Hinweise des Talsperrenbetriebes Sachsen-Anhalt hielten und auf den befestigten Wegen blieb, gab es natürlich auch die unrühmlichen Ausnahmen, wie ein Mann mit zwei Kindern, die auf abenteuerliche Weise auf der Steinpackung der Wasserseite am Fuße des Dammes ihren Weg nahmen. Wie man solche Unvernünftigen in den Griff bekommen soll, ist bisher auch seitens des Talsperrenbetreibers nicht klar.

Außerdem stellte sich heraus, dass man um eine Parkfläche für die Ausflügler nicht herumkommen wird. Viele Besucher aus Nordhausen und dem Mansfelder Land nutzten den Fahrweg zum Damm, um das Auto zu parken. Ab 1. Mai soll der Damm immer geöffnet sein.