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Oldtimer in Stolberg Oldtimer in Stolberg: Zufällige Begegnung von Ferrari-Piloten

Von Steffi Rohland 03.08.2003, 16:31

Stolberg/MZ. - Thomas Krüger und Jack Pigorsch lassen den roten Flitzer der Marke 328 GTS nicht aus den Augen. Sie waren eine Abkürzung gefahren und verbrachten nun die Wartezeit damit, den Wagen von allen Seiten auf dem historischen Marktplatz des Harzstädtchens zu fotografieren.

Unverhofft für die Mitglieder des willkommen geheißenen "Mille Miglia Club Bad Pyrmont" kommt ein weiterer roter Flitzer, hält kurz und parkt schließlich hinter ihrem Wagen. Das Nummerschild verrät, dass der Besitzer des 348 TS aus dem Kyffhäuserkreis stammt. Er kam zufällig hier vorbei. "Da stand plötzlich ein rotes Auto", sagt Matthias Marschner, "da musste ich erst mal halten, um zu erfahren wer das ist."

Der Ferrari-Fahrer bedauert, das man so wenig Gleichgesinnte trifft. Er weiß, dass nur vier Autos dieser Nobelmarke im Kyffhäuserkreis fahren. "Andere Leute trauen sich immer nicht, unsereins anzusprechen", sagt er, "weil das Fahrzeug den Ruch des großen Geldes habe." "Das muss nicht unbedingt sein", sagt Dieter Krummschmidt, der Präsident des Clubs, den es erst seit drei Jahren gibt. Eigentlich haben sich die Ferrari-Interessierten zusammengefunden, um beim Oldtimertreffen in Italien dabei zu sein.

Für ihre Autos würden zwar heute Liebhaberpreise geboten, gekauft haben sie die Fahrzeuge allerdings manchmal "für 'nen Appel und 'nen Ei". Dafür haben sie viel in Werkstattstunden investiert, um die Fahrzeuge wieder herzurichten. "Da muss man schon selbst zum Schraubenschlüssel greifen", sagt der Chef, denn schließlich sei "keiner von ihnen Millionär".

Nur zwei bis drei Ausfahrten im Jahr unternehmen die Ferrari-Oldtimer, die übrige Zeit des Jahres brauchen die Männer für die Wartung ihrer Fahrzeuge in der eigenen kleinen Werkstatt in Bad Pyrmont.

Der älteste Oldtimer war diesmal ein hellblauer Cobra 289, Baujahr 1964. Aber der Empfang in Stolberg hat den Ausflüglern gefallen. Deshalb wollen sie auf alle Fälle wiederkommen und noch ältere Modelle mitbringen. Während sich Stolberger und Touristen die Gefährte ausgiebig anschauten, freuten sich die Clubmitglieder über die mit ihrem Vereinsemblem verzierte Torte, die in der Stolberger Firma FRIWI gebacken wurde. Olaf Ludwig, der Organisator der Harzrundfahrt, bekam dafür beim Servieren viel Beifall.