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Noch 88 Tage bis zum Sachsen-Anhalt-Tag Noch 88 Tage bis zum Sachsen-Anhalt-Tag in Sangerhausen: 20 Plakate stimmen aufs Landesfest ein

Von Susann Salzmann 13.06.2016, 19:00
Rosemarie und Horst Lentge sowie Heike Kundlacz (v. li.) diskutieren über das Plakat aus Thale, das bei der Kirche für Aufregung sorgte.
Rosemarie und Horst Lentge sowie Heike Kundlacz (v. li.) diskutieren über das Plakat aus Thale, das bei der Kirche für Aufregung sorgte. Salzmann

Sangerhausen - Seit dem Wochenende ist die Rosenstadt nun auch ausstellungstechnisch auf das bevorstehende Landesfest eingestellt. Bis Ende September finden Kunstinteressierte in der Ausstellungshalle des Europa-Rosariums einen bilderreichen Rückblick der bisherigen 19 Sachsen-Anhalt-Tage. „Das hatte noch keiner im Land“, freut sich Uwe Schmidt, Geschäftsführer der Rosenstadt GmbH.

Kleine Anekdoten hinter den Motiven

Gezeigt werden Plakate, die mehr Diskussionspotenzial bergen, als es auf den ersten Blick scheint. Hinter der Frage nach der Entscheidung für ein Motiv stehen kleine Anekdoten. Das hebt Raik Lehmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Landesmarketing, hervor. Beispielhaft nennt er Aschersleben: „Die Stadt wollte dem Image als triste Stadt etwas entgegensetzen, sie wollte als offener, freundlicher Ort wahrgenommen werden“, erzählt Lehmann. Darum entschieden sich die Ascherslebener 2004 zum Landesfest für eine lächelnde junge Frau als Hauptmotiv.

Fokus liegt auf Rosarium

Mit den Jahren kamen Fest-Mottos hinzu. Das diesjährige Landesfest steht unter dem Thema „Sachsen-Anhalt trifft auf Rose“. Die Rose, symbolisch für die weltgrößte Rosensammlung stehend, ist auf dem Sangerhäuser Plakat zentraler Blickfang. Zusammen mit Rosenprinzessin Luisa schauen sich Ilse Schneider und Gertrud Meyer das Plakat an. Neuzeitlich, finden die Seniorinnen, liegt der Fokus auf dem Rosarium. „Es ist aber schön, dass unsere Traditionen mit abgebildet worden sind, wenn auch kleiner“, meint die Sangerhäuserin Gertrud Meyer und blickt dabei auf die Umrisse vom Mammut, von den Halden und vom Bergwerk.

Mit Kindern Details besprochen

Ihr Lieblingsmotiv? Die Seniorinnen müssen lachen. Als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, zeigen sie auf den Rosenpavillon. Viel zu erzählten gibt es beim Sangerhäuser Plakat, wie Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) jüngst feststellte. „Mit Kindern habe ich eine Stunde lang über das Plakat mit dessen Details gesprochen“, ist er stolz auf die gelungene Abbildung. Stärkung und Festigung des Ehrenamtes sowie einen spürbaren Aufschwung der Stadt – das sind Poschmanns Visionen, die er an das Landesfest knüpft.

Aus Plakat wird Maskottchen

Seit drei Jahren führe das Plakat sogar dazu, dass sich aus den Plakatmotiven städtische Maskottchen ergeben haben. Köthen mit seinem Halleschen Turm habe nun seinen „Halli“, Wernigerode zum Beispiel „Ratslottchen“, zählt Lehmann auf. Sangerhausen setzt die Tradition mit der „RoseMarie“ fort.

„Sangerhausen soll dadurch noch bekannter werden“, wünschen sich Rosemarie und Horst Lentge. „Mit dem Fest können wir hoffentlich auch klarstellen, dass Fremde unsere Stadt nicht mehr so oft Sangershausen nennen“, wünscht sich Heike Kundlacz. Für das Trio wird das Plakat zum Landesfest in Thale Diskussionsgrundlage. Da hätte man sich eher eine Hexe vorstellen können, sind sich die Drei einig. In Thale habe das Plakat noch im Nachhinein für Verwunderung gesorgt, erinnert sich Lehmann. Konfliktpotenzial mit der Kirche barg vor allem das abgebildete Teufelchen. „Wir mussten in 20 Jahren aber noch nie die Plakatgestaltung nachträglich ändern“, sagt Lehmann vor den 50 Besuchern zur Ausstellungseröffnung. (mz)