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Noch 63 Tage bis zum Sachsen-Anhalt-Tag Noch 63 Tage bis zum Sachsen-Anhalt-Tag: Kostenloses WLAN zum Landesfest

Von Karl-Heinz Klarner 08.07.2016, 11:00
Mit diesem Plakat wird für den 20. Sach­sen-​An­halt-​Tag in San­ger­hau­sen geworben.
Mit diesem Plakat wird für den 20. Sach­sen-​An­halt-​Tag in San­ger­hau­sen geworben. Schumann

Sangerhausen - Die technischen Vorbereitungen für ein kostenloses Internet, sogenannte WLAN-Knotenpunkten, in der Kreisstadt Sangerhausen sind weitgehend abgeschlossen. „Wir werden Mitte August mit dem Ausbau beginnen“, kündigte Thomas Warnecke von der Initiative Freifunk Harz an. Bis zum Sachsen-Anhalt-Tag im September soll das Netzwerk stehen.

Kosten von 50.000 bis 60.000 Euro

Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 50.000 bis 60.000 Euro. Der Vorteil für die Nutzer liegt auf der Hand: kostenfrei zur Verfügung stehende WLAN-Zugänge, ohne umständliche Anmeldung und ohne eine Zeitbegrenzung.

Vorgesehen ist die Kommunikation über 21 sogenannte Funktürme. Neben der Ulrich- und Jacobikirche soll auch auf dem Rathaus der Kreisstadt eine Station installiert werden. Darüber hinaus sollen die Geräte für das Netzwerk nicht wie vorgesehen in der Straßenbeleuchtung integriert, sondern in Schaltschränke der Stadtwerke eingebaut werden. Damit seien sie besser vor Vandalismus geschützt, erläuterte Warnecke.

„Wir hoffen natürlich darauf, dass sich noch einige Geschäftsleute beteiligen und Router für das Netzwerk zur Verfügung stellen“, sagte Warnecke mit dem Hinweis auf einmalige Kosten. Damit werde das Netzwerk zusätzlich gestärkt. Und das scheint auch erforderlich zu sein. Schließlich werden zum Landesfest Zehntausende Besucher erwartet.

Aufbau war bereits für Juli geplant

Ursprünglich sollte bereits im Juli mit dem Aufbau des frei zugänglichen Internetnetzwerkes begonnen werden, doch noch fehlt die Fördermittelzusage des Landes Sachsen-Anhalt, wie Sangerhausens Wirtschaftsförderin Brigitte Franke sagte.

Die Errichtung erfolgt durch die ehrenamtliche Initiative Freifunk Harz aus Quedlinburg. In der Weltkulturerbestadt gibt es bereits ein funktionierendes Netz. Zunächst sollen in der Stadt sogenannte Knoten eingerichtet werden, die sich dann zu einem Netz verbinden. Die Kosten für einen dieser Knoten liegen laut Warnecke zwischen 25 und 50 Euro.

Einzelhändler, Gewerbetreibende und auch Privatleute können ihre Anschlüsse der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Denn durch den Router werde das private Netz vom öffentlichen Freifunknetz getrennt. Auch die in Deutschland problematische „Störerhaftung“ werde über mehrere Server von Freifunk Harz in Schweden umgangen.

Zusätzlich über VPN-Tunnel verschlüsselt

Darüber hinaus werden alle Verbindungen zusätzlich über sogenannte VPN-Tunnel verschlüsselt übertragen. Dadurch sei ebenfalls keine Identifizierung des Routerbetreibers möglich, versprechen die Initiatoren. Tritt das neue Gesetz, mit dem die Störerhaftung abgeschafft wurde, wie geplant im Herbst in Kraft, entfällt der Datentransfer aus Sangerhausen über Server in Schweden zurück zum Nutzer.

Nach dem Einbau des zusätzlichen Routers können alle internetfähigen Endgeräte wie Smartphones oder Tablet-Computer im Umkreis von 20 bis 50, bei Außenanbringung sogar bis zu 200 Meter, damit verbunden werden.

Die Initiative baut deutschlandweit ehrenamtlich regionale Datennetze mit WLAN-Geräten auf. Dies ermöglicht einen freien Datenverkehr in der Region innerhalb des Freifunk-Netzes. Aktuell gibt es über 22.000 frei zugängliche Freifunk-Knoten in über 220 Städten und Gemeinden in Deutschland. In Sachsen-Anhalt gibt es Freifunk an über 450 Zugangspunkten in der Altmark, im Harz und in den Regionen Halle und Magdeburg. (mz)