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Neuer Kuchenrekord zum Haidefest

Von Susann Salzmann 18.08.2008, 16:48

Brücken/MZ. - "Eigentlich gehen die Wurzeln des Festes viel weiter zurück", sagt Klaus Schwieter, der Vereinsvorsitzende des Geflügelzuchtvereins Brücken, dessen Mitglieder das Fest organisieren. "In den Jahren 1931 bis 1939 hat ein Gesangverein immer hier oben an der Linde gefeiert", weiß Heinz Roßmeyer, Abteilungsleiter beim SV Fortuna Brücken und ebenso Mitglied im Geflügelzuchtverein.

"Und weil es in Brücken keinen Gesangsverein mehr gab, wurde es zum Ziel des Geflügelzuchtvereins, die Tradition ab 1969 wieder aufleben zu lassen", erinnert sich Roßmeyer. "Wir sind auch sehr stolz darauf, dass wir das Fest ohne Sponsorenhilfe durchführen können", freut sich Schwieter. Obwohl die Festwiese ziemlich abgelegen war, kamen viele Besucher mit dem Fahrrad oder gar zu Fuß, teilweise auch mit Wanderstöcken ausgerüstet. "Wir sind jeden Sonntag entweder mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs", sagt Dieter Schwarz. Mit Frau Gisela nutzte er die Gelegenheit und beide machten sich mit dem Fahrrad auf den etwa zehn Kilometer langen Weg nach Brücken. "Wir genießen dabei auch die tolle Aussicht auf den Kyffhäuser", schwärmt der 70-Jährige Roßlaer. "Mit meiner Frau war ich vor vier Jahren das erste Mal hier", sagt Siegfried Kunkel, der mit dem Auto kam. "Die Musikkapelle damals, die tanzenden Leute - all das hat uns begeistert", nennt der Sangerhäuser Gründe für seinen Trip zur Brückschen Haide. "Danach dachten wir uns, da wollen wir unbedingt mal wieder hin", erklärt der 72-Jährige weiter. Diesmal habe es endlich wieder geklappt, freut er sich, in den letzten drei Jahren nämlich befanden sie sich jeweils auf Urlaubsreise. Für alle diejenigen, die nicht fahren, laufen oder wandern wollten, wurde vom SV Fortuna Brücken ein Pendelverkehr mit zwei Bussen eingerichtet. Neben Eselreiten, einer Verlosung und dem Kyffhäuserlandorchester, das für die musikalische Unterhaltung sorgte, galten die 31 selbst gebackenen Kuchen als kulinarischer Höhepunkt des Tages.

"So viele Kuchen hatten wir noch nie. Das ist ein neuer Rekord", verkündet Klaus Schwieter. Dabei weiß der Vereinsaktivist genau, dass dies ohne die Backkünste und das Engagement der fleißigen Frauen nicht möglich gewesen wäre. "Das ist zum Teil auch Kuchen mit Sulf, nach altdeutscher Art gebacken. Den kennt nicht jeder", erklärt Naturfreund Roßmeyer. "Ich kann mich ja gar nicht entscheiden", äußerten sich zahlreiche Gäste, die sich in die Warteschlange eingereiht hatten.

Das persönliche Highlight war für die beiden maßgeblichen Organisatoren Schwieter und Roßmeyer eine Torte mit einem Bild von den Mitgliedern des Geflügelzuchtvereins. Gebacken wurde das kleine Kunstwerk von einem Vereinsmitglied. Auch Uschi Schwieter gehörte zu den fleißigen Konditorinnen. Ihr Beitrag: zwei Bleche Apfelkuchen und Bienenstich. "Ich backe eigentlich zu jeder Gelegenheit, auch zum örtlichen Kinder- oder Sportfest", erzählt sie. "Hausmannskost schmeckt einfach anders", lobt Besucher Franz Sandner, der den Termin des Haidefestes seit Jahren in seinen Zeitplan integriert.

In einer gemütlichen Runde erinnert er sich zusammen mit anderen gern an das Jahr 1969 zurück, als das Fest noch tiefer in der Haide gefeiert wurde. An diesem Tag regnete es in Strömen, weswegen der Waldweg schlecht zu passieren gewesen sein soll. "Da wurde an einen Traktor eine ,LPG-Bude' angehängt, der die Gäste zum Festplatz brachte", sagt er nachdenklich. Trotz des Regens wurde das Fest so ein voller Erfolg, erinnert sich auch noch Irmgard Roßmeyer.