Neue Satzung soll für mehr Ruhe sorgen
Sangerhausen/MZ. - Diese Lösung haben OB Dieter Kupfernagel (Die Linke) und Gerhard Pfeffer, Abteilungsleiter im Ordnungsamt, am Dienstag den Anwohnern der Lindenstraße vorgestellt. Die hatten sich in der Vergangenheit wegen ruhestörenden Lärms und anderer Belästigungen immer wieder an Ordnungsamt und Polizei gewandt.
"Die Änderungen der Satzung basieren auf einem Modell aus Magdeburg", sagte Pfeffer. Andere Varianten, etwa die Erweiterung der Gefahrenabwehrverordnung, seien in Sachsen-Anhalt aufgrund rechtlicher Probleme schwer umzusetzen. Ordnungsamtschef Udo Michael hatte zuvor bereits angekündigt, dass in der Satzung, die im November im Stadtrat beschlossen werden soll, Grün-und Schmuckflächen genau definiert und dann "bestimmte Dinge" unter Strafe gestellt würden. Darunter solle auch das "dauerhafte Verweilen ausschließlich zum Zwecke des Alkoholgenusses sein". Veranstaltungen seien von dem Verbot ausgenommen. Laut Pfeffer sind in dem Papier Strafen zwischen fünf und 5 000 Euro bei Zuwiderhandlungen angedroht.
Anwohner Willi John (69), der hartnäckig immer wieder auf die Probleme in der Lindenstraße hingewiesen hatte, wertete den Vorschlag der Stadt als Erfolg. "Da war der ganze Unmut, den ich mir aufgeladen habe, nicht umsonst." Bisher habe er mitunter den Eindruck gehabt, dass er von Polizei und Ordnungsamt nicht richtig ernst genommen worden sei. Auch sein Nachbar Peter Maynicke (71) freute sich, dass endlich etwas passieren soll. Mitunter sei es kaum zum Aushalten, sagte er. Vergangenen Samstag zum Beispiel hätten einige Unverbesserliche vor dem Wohnblock nicht nur reichlich Alkohol konsumiert, sondern auch stundenlang Hard-Rock gehört: "Man konnte noch nicht einmal mehr fernsehen, so laut war das."