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Endlich wieder wie gewohnt Nach Corona-Zwangspause: 48. Reit- und Fahrturniers an der Sangerhäuser Walkmühle steht in den Startlöchern

An Pfingsten steht die nunmehr 48. Auflage des Reit- und Fahrturniers an der Sangerhäuser Walkmühle auf dem Programm. Rund 1.000 Fans werden erwartet.

Von Ralf Kandel 03.06.2022, 12:00
Die rasanten Fahrten der Gespanne gehören auch diesmal zu den Höhepunkten des Reit- und Fahrturniers in Sangerhausen.
Die rasanten Fahrten der Gespanne gehören auch diesmal zu den Höhepunkten des Reit- und Fahrturniers in Sangerhausen. (Foto: Ralf Kandel)

Sangerhausen/MZ - Pfingsten im August? Nun ja, wenn es unbedingt sein muss. So dachten sich die Mitglieder der Reit- und Fahrvereins Sangerhausen im vergangenen Jahr und verlegten ihr Traditions-Turnier an der Walkmühle notgedrungen wegen der Corona-Krise kurzerhand vom Frühjahr in den Hochsommer. Vor zwei Jahren gab es überhaupt kein Turnier, da verordnete Corona Mensch und Tier eine vollkommene Zwangspause.

Vorfreude auf das Turnier

Das ist Geschichte. In diesem Jahr kehrt das Stelldichein der Zwei- und Vierbeiner zur gewohnten Zeit an seinen angestammten Platz zurück. Die 48. Auflage des Reit- und Fahrturniers in Sangerhausen wird am Pfingstsonnabend und Pfingstsonntag an der Walkmühle über die Bühne gehen.

„Wir sind unendlich froh, dass alles wieder in seinen gewohnten Bahnen geht“, sagt dann auch Claudia Schwarz vom gastgebenden Reit- und Fahrverein. Und fügt hinzu: „Vor allem freut es uns, dass es endlich wieder ohne Corona-Auflagen losgehen kann.“

Ein Satz, den wohl alle ihre rund 70 Mitstreiter beim Reit- und Fahrverein und natürlich auch die Zuschauer unterschreiben würden. Schließlich gehört das Reit- und Fahrturnier zu Pfingsten zu Sangerhausen wie das Rosarium oder das Spenglermuseum.

Kurze Pause für ein Foto. Die Mitglieder vom RuF Sangerhausen bereiten emsig das Turnier vor.
Kurze Pause für ein Foto. Die Mitglieder vom RuF Sangerhausen bereiten emsig das Turnier vor.
(Foto: Ralf Kandel)

Über 1.000 Besucher erwartet

An den beiden Tagen hat es in den vergangenen Jahren ungezählte Menschen auf dem Reitplatz, einen der schönsten der Region, gezogen. Jährlich sind es weit über 1.000 Gäste, die sich bei idealen Wetter in Richtung Walkmühle auf den Weg machen.

Das wird auch in diesem Jahr nicht anders sein. „Am Sonntag wird es Kaiserwetter. Da hat uns der Wettergott noch nie im Stich gelassen. Höchstens wenn Schluss war, hat es mal angefangen zu regnen“, prophezeit Vereins-Chef Ulrich Mannheim tolle Bedingungen für das anstehende Wochenende.

Dem Senior, Mannheim ist 75 Jahre und seit 2004 Vereinsvorsitzender, und seiner Mannschaft stehen zwei stressige Tage bevor.

Dabei war es nicht leicht, das Turnier in diesem Jahr zu stemmen. „So eine Veranstaltung muss ja langfristig vorbereitet werden. Wir wussten ja lange nicht, ob es etwas wird, wir eine Freigabe erhalten. Deswegen gestaltete sich die Vorbereitung auf das Turnier schwieriger, als in vielen Jahren zuvor“, so Claudia Schwarz.

212 Reiterinnen und Reiter angemeldet

Die Gäste an der Walkmühle können sich dennoch auf ein sowohl quantitativ als auch qualitativ großes Teilnehmerfeld freuen. „Bisher haben 212 Reiterinnen und Reiter gemeldet. 370 Pferde sind hier, 570 Starts sind geplant. Die Teilnehmer kommen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Unter ihnen sind viele, die schon hier waren und auch schon Wettbewerbe gewonnen haben“, hat Claudia Schwarz die passenden Zahlen und Fakten parat.

Am hochwertigsten sind dabei die Wettkämpfe der Klasse M. Das „M“ steht in diesem Fall für „Mittelschwer“. Das heißt, dass Pferd und Reiter zum Beispiel bei einem Stechen Hindernisse bis zu einer Höhe von 1,40 Meter überwinden wollen.

Blick geht schon voraus

Für den Aufbau der Hindernisse ist in diesem Jahr Marco Hartmann zuständig. Unterstützung erhält er von Altmeister Hans-Joachim Schoder.

Damit ist klar, dass erneut ein anspruchsvoller Parcours bereitsteht, auf dem auch in diesem Jahr natürlich wieder die rasanten Fahrten der Kutschen im Blickpunkt stehen werden. „Auch ein kleines Showprogramm wird es geben“, so Claudia Schwarz.

So ist alles angerichtet für Pfingsten 20022. Und eines verrät Sabine Schlösser vom RuF Sangerhausen auch schon. „Wir planen schon für das nächste Jahr.“

Zwei Tage lang Pferdesport

Sowohl am Sonnabend als auch am Sonntag heißt es für Reiterinnen und Reiter, das Wettkampfgericht, die Parcours-Mannschaft und natürlich auch die Zuschauer zeitig aufzustehen. Bereits 8 Uhr beginnen sowohl auf dem Reit- als auch auf dem Dressurplatz die ersten Wettbewerbe. Insgesamt 25 Wettbewerbe wird es an beiden Tagen zu Pfingsten an der Sangerhäuser Walkmühle geben.

Danach geht es auf beiden Plätzen rund. Zahlreiche Wettbewerbe stehen an. Anfänger und Turnier-Profis haben gleichermaßen die Chance, sich in verschiedenen Wettbewerben zu präsentieren. Ergänzt werden sie durch ein kleines Showprogramm, das in das Programm eingefügt wird. Hier zeigt der Reiter-Nachwuchs zum Beispiel sein Können. Weitere Überraschungen sind geplant.

Am Samstagabend geht es bis gegen 22 Uhr. 18 Uhr beginnt eine Springprüfung der Klasse M, 19.30 Uhr folgt eine Springprüfung der Klasse A. Besonders ansehenswert dürfte auch ein Dressur-Kürwettbewerb sein. Der beginnt 20.30 Uhr, am Start sind Reiterinnen und Reiter im Kostüm. Das schönste Kostüm wird prämiert. Am Sonntag startet 16.30 Uhr auf dem Springplatz der letzte Wettbewerb.

Ein Höhepunkt sind die Fahrten mit den Gespannen. Am Sonntagnachmittag, gegen 13 Uhr, startet der erste Umlauf. Der zweite Umlauf beginnt am Sonntag 15.30 Uhr. „Wieviel Gespanne an den Start gehen, steht noch nicht fest. Die Starter entscheiden sich oft spontan. Es geht auf jeden Fall wieder über die Brücken und durch den Wassergraben“, so Sabine Schlösser vom RuF Sangerhausen.