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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Auf der Suche nach dem Turm

Von Sophie Elstner 15.02.2013, 16:50
Das neue Rätselfoto: Soviel sei verraten - es entstand nicht in Sangerhausen.
Das neue Rätselfoto: Soviel sei verraten - es entstand nicht in Sangerhausen. Privat Lizenz

Sangerhausen/MZ - Horst Kundlatsch orientierte sich am Bildhintergrund: „Die Baumgruppe von Pfeiffersheim hat mir bei der Standortbestimmung des Fotografen geholfen. Die Mauer im Vordergrund könnte ein Reststück der historischen Stadtmauer aus dem Jahr 1260 sein“, mutmaßte er ganz richtig.

„Wir sehen den Muhmenturm in Sangerhausen“, berichtet Horst Ramm. „An der Nordseite ist der Turm zwischen den Häusern An der Gonna 12 und Vorwerk 1 noch erhalten. Er ist viereckig, misst etwa sieben Meter im Quadrat und hatte mal eine Höhe von 14 Metern. Die Mauerstärke soll zwei Meter betragen. Der Muhmenturm war ein Wehrturm und gehörte zur Stadtmauer. Dieses Stück, angefangen vom Wassertor, soll eine Höhe von acht Metern gehabt haben und eine Brustwehr mit Schießscharten. In der Stadtmauer befanden sich insgesamt 24 Wehrtürme, zum Beispiel der Pulverturm und der Hexenturm. In den 1970er Jahren wurde das Gebäude dann umgebaut zum Wohn- und Lagerraum. Zum Schutz vor Nässe wurde ein Dach angebaut.“

Auch Achim Duttke kann etwas zum Turm an der Gonna beitragen: „Friedrich Schmidt schreibt in seiner Geschichte der Stadt Sangerhausen vom Viereckigen Turme am Vorwerke. Insgesamt waren die Stadtmauern von 24 Türmen gekrönt, welche dreierlei Formen hatten: sechs runde, zehn viereckige und acht halbkreisförmige. Nach Schmidt'scher Chronik hatte die Stadt um 1674 mehrere Turmwohnungen an der Stadtmauer und laut städtischer Kämmereirechnung war dieser Turm als ’Kindmuhmen-Turm am Vorwerke’ bezeichnet. Es war der Muhmeturm der Oberstadt, denn hier wohnte die Hebamme des Ulrichkirchenviertels. Interessant ist, dass auch ein Stadtmauerturm am nördlichen Ende der Jakobsgasse (heute Jakobstraße) ebenfalls als Muhmeturm bezeichnet war, weil in ihm die Kindermuhme, die Hebamme der Unterstadt wohnte. Im Jahr 1857 wurde dessen Abbruch beschlossen.“

Und Käte Moritz berichtet: „Ich habe gehört, dass in der Nähe des Turms ein Anspann gewesen sein soll. Es waren zu dieser Zeit viele Pferdefuhrwerke unterwegs, dort wurden die Pferde dann ausgetauscht. Die Alte Magdeburger Straße war eine Hauptstraße, die durch Sangerhausen führte und es mit anderen Städten verband. Aus dem alten Muhmeturm ist heute ein Wohnhaus entstanden. Die äußeren Mauern hat man in das Haus eingegliedert. Der obere Teil des Turmes wurde durch Backsteine etwas erhöht und er bekam ein Dach, so dass das Regenwasser ablaufen kann. Es ist schön, wenn Altes mit Neuem verbunden wird.“

Die richtige Antwort wussten außerdem Irmhild Gothe,Wolfgang Fricke, Lutz Reinboth, Angela von Trebra, Rainald Klette, Uta Probst, Toni Schierbaum, Michael Krüger, Ilse Krüger, Diana Finke, Ottomar Hundt, Günther Burghardt, Heiko Ehrig, Hans-Joachim Kuhnt, H. Seidel, Ronald Unger, Cicilia Pankow, Mario Ludwig und M. Haase.

Losglück hatte in dieser Woche Christa Brötzmann, herzlichen Glückwunsch. Das Preisgeld liegt für Sie in der Redaktion zur Abholung bereit.

Mit unserem nächsten Rätselfoto verlassen wir die Kreisstadt. Wo wurde das Bild aufgenommen? Wer kann etwas dazu beitragen? Wie immer freuen wir uns auf alle Zuschriften. Einsendeschluss ist am Mittwoch, 20. Februar.

Post an: Die Rätselpost bitte an die MZ Lokalredaktion, Kylische Straße 56, 06526 Sangerhausen

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