1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. MZ-Chefredakteur Augustin zu Gast bei Gesprächsreihe des Rotary Clubs Sangerhausen

„Wir haben einen anderen Anspruch“ MZ-Chefredakteur Augustin zu Gast bei Gesprächsreihe des Rotary Clubs Sangerhausen

Von Joel Stubert Aktualisiert: 26.10.2021, 07:01
MZ-Chefredakteur Hartmut Augustin
MZ-Chefredakteur Hartmut Augustin Foto: MZ

Sangerhausen/MZ - Welche Geschichten werden in einer Zeitung wie der Mitteldeutschen Zeitung eigentlich am liebsten gelesen? Darauf hatte MZ-Chefredakteur Hartmut Augustin in der 40. Online-Offline-Gesprächsrunde des Rotary Clubs Sangerhausen am Montagabend eine klare Antwort: „Geschichten von Menschen berühren den Leser am meisten“, sagte er im Gespräch mit Moderator Steffen Ritter vom Institut Ritter in Sangerhausen.

In dem 45-minütigen Talk streiften die beiden viele wichtige Themen des aktuellen Journalismus. So erläuterte Augustin etwa, dass die Umfänge für internationale Berichterstattung in anderen Zeitungen größer als bei der MZ sind, „weil wir uns als regionale Zeitung verstehen und diese Themen in den Blick nehmen“. 120 bis 140 Zeitungsseiten würden pro Tag in den 17 verschiedenen Ausgaben produziert, Neben der ersten und letzten Seite sei vor allem der jeweilige Lokalteil für die Leser wichtig.

Aber auch die Kinderseiten erfreuten sich größerer Beliebtheit als man zu Beginn gedacht habe. „Es erreichen uns Zuschriften von Menschen, die schreiben: ,Danke dafür, jetzt verstehen wir die Welt’“, sagte Augustin, seit 2010 MZ-Chefredakteur.

Zum Umgang der Zeitung mit Vorwürfen, Informationen nicht vollständig an die Öffentlichkeit weiterzugeben, wie sie in Kreisen von Verschwörungstheoretikern zuweilen geäußert werden, versicherte Augustin, dass man nichts weglasse, was man wisse. „Aber wir haben einen anderen Anspruch als jemand, der als Privatperson etwas behauptet.“

Bestätigungen bei Behörden einzuholen, dauere eben manchmal auch etwas länger. „Dafür sind unsere Informationen dann geprüft.“ In Leserbriefen veröffentliche man zudem vielfältige Meinungen. Nur bei der Frage, wie die Zeitung 2030 aussehen wird, wollte er sich nicht festlegen. „Die Gesellschaft entwickelt sich, also wird sich auch die Zeitung weiterentwickeln“, sagte Augustin. „Aber es wird auch noch in fünf Jahren eine Printzeitung geben.“

>>>Hier können Sie sich das vollständige Interview im Video ansehen<<<