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Metallbau Politz Metallbau Politz: Die Erfolgsgeschichte des Zwei-Mann-Betriebes

Von Karl-Heinz Klarner 09.06.2016, 14:00
Seit 19 Jahren arbeitet der Werkstattmeister Frank Ficklscherer in der Firma. Er kann sich noch an die schweren Anfangsjahre erinnern.
Seit 19 Jahren arbeitet der Werkstattmeister Frank Ficklscherer in der Firma. Er kann sich noch an die schweren Anfangsjahre erinnern. Maik Schumann

Sangerhausen - Als der Kupferschieferbergbau im Sangerhäuser Revier seine Pforten schloss, da stand der Oberfahrsteiger Horst Politz wie viele seiner Kumpels vor der Frage: Zum Arbeiten in die alten Bundesländern fahren oder das Schicksal am Fuße der Abraumhalden in die eigenen Hände nehmen? Politz entschied sich für Letzteres. Die Entwicklung hat dem heute 64-Jährigen Recht gegeben. Denn vom Zwei-Mann-Betrieb hat sich sein Metallbauunternehmen zum weltweit agierenden Mittelständler mit 40 Beschäftigten entwickelt. Was Anfang der 1990er Jahre in Riestedt begann, das feiert im Herbst 2016 in Edersleben 25. Geburtstag: der Metallbau Politz.

Rund 20 Mitarbeiter sind täglich in Deutschland und auch weltweit unterwegs, um in Sporthallen Trennvorhänge, Ballschutznetze oder Teleskop-Tribünen einzubauen. „Am meisten sind wir im süddeutschen Raum unterwegs“, sagt Politz. Bei allem Erfolg hat der gelernte Schiffsbauer die schweren Anfangsjahre nicht vergessen. Zum Telefonieren musste man von Riestedt nach Sangerhausen. „Zum Faxen sind wir bis nach Herzberg gefahren“, erzählt er lächelnd. Heute wechseln Zeichnungen, Angebote und Geschäftsunterlagen in Sekundenschnelle per E-Mail die Kontinente. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Monteure aus dem beschaulichen Edersleben auch in Metropolen wie Singapur und Shanghai unterwegs sind. Dort haben die Monteure an deutschen Schulen ihre Spuren hinterlassen.

Doch ehe solche Aufträge an Politz vergeben wurden, war es für die kleine Firma noch ein weiter Weg. „Wir haben am Anfang geknüppelt wie die Irren“, erzählt Politz, der einen Großteil seiner „alten Brigade“ mitgenommen hatte. Heizungs- und Metallbaufirmen gab es seinerzeit in fast jedem Ort. Deshalb sei man immer auf der Suche nach Marktnischen gewesen. 1997 übernahm der Ederslebener in Münster ein Konstruktionsbüro. Mit diesem Drei-Mann-Betrieb hatte Politz zuvor schon zusammengearbeitet. Das Traditionsunternehmen brachte Erfahrungen im Tribünenbau mit. Heute ein wichtiges Standbein.

Inzwischen ist auch Sohnemann Christian Politz (34) als Geschäftsführer im väterlichen Unternehmen tätig. Immerhin hat Politz in Weiden in der Oberpfalz eine Tochterfirma mit sieben Beschäftigten. „Im Kundendienst musst man halt flexibel sein“, begründet Christian Politz die Expansion nach Bayern. (mz)

Christian Politz
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Schumann
Horst Politz
Horst Politz
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