Martinsmarkt in Eisleben Martinsmarkt in Eisleben: Fleischerin aus Burgsdorf serviert Linsen im Brotteller
Burgsdorf/MZ. - Ob Bauern- oder Töpfermarkt in Eisleben und Merseburg, Laternenfest in Halle und am kommenden Samstag der erste Martinsmarkt in der Lutherstadt - die junge Frau mit dem fröhlichen Lachen will dabei sein. "Ich will nicht nur meine Ware verkaufen, ich will auch mal was anderes probieren", erzählt sie. Wo? Natürlich auf einem Markt, dem Wochenmarkt in Eisleben.
In die Wiege gelegt wurde Uta Sauer das Fleischerhandwerk nicht. Die einstige Lehrerin schulte zunächst zur Bürokauffrau um und ist schließlich durch ihren Mann in den Familienbetrieb Sauer gekommen. "Und es hat mir gleich viel Spaß gemacht", bekennt sie frank und frei. So viel Spaß, dass sie derzeit in der Fleischermeister-Ausbildung steht. In 14 Tagen hat sie die erste Prüfung. Bis dahin ist noch ein bisschen Zeit, sagt sie, Gelegenheit also, beim Martinsmarkt mit zu machen.
Als Uta Sauer von diesem Spektakel am 10. November hörte, stand für sie sofort fest: Firma Sauer ist dabei. "Ich habe mal bei der Kulturamtsleiterin Gudrun Riedel gefragt, wie der Markt gestaltet werden soll und wusste, das ist was für mich", erzählt sie. Ein Kollege aus der Fleischer-Meisterschule bäckt Brotteller und Brottöpfe, in denen die Fleischerin dann Gerichte nach alten Mansfelder Rezepturen anbietet. "Bei uns kann der Kunde sein Geschirr mitessen", sagt Uta Sauer und lacht.
Was in die Brotteller und -töpfe gefüllt wird, das entscheidet in diesem Fall Uta Sauers Schwiegermutter Melanie, denn "die kennt die Rezepte ganz genau". Da ist zum Beispiel Linsensuppe mit Hotzeln, den hier so beliebten Backpflaumen. Eisbein mit Sauerkraut, Kuddelwurst und Wurstsuppe mit Nudeln dampfen ebenfalls in den Fleischer-Pfannen. Die "Luther-Perle" aber ist eine Erfindung von Uta Sauer selbst. "Zum Martinsmarkt muss doch etwas Passendes, ganz Spezielles zum Thema her."
Wer nach der blonden Frau am Samstag auf dem Martinsmarkt Ausschau hält, wird erstaunt sein. Sie wird zusammen mit einer Angestellten in historischem Kostüm - für den Anlass ausgeliehen - und mit Häubchen am Stand stehen. Und auch der wird herausgeputzt. Für die besonderen Märkte, so die junge Frau, schmücke ein Gärtner den Stand. Zeitiges Aufstehen ist am Samstag für die Mutter einer siebenjährigen Tochter angesagt. Der Stand muss auf dem Martinsmarkt aufgebaut werden. Für die Gäste gibt es auch Sitzgelegenheiten. "Ich verspreche, es muss bei uns niemand frieren", so Uta Sauer.