Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Traumnoten für den Nachwuchs
RIETHNORDHAUSEN/MZ/HNO. - Zwei der glücklichen Züchter, deren Rassekaninchennachwuchs so außergewöhnlich bewertet wurden, sind Albrecht Tröster und Jörg Hilpert. Da gab es berechtigten Stolz auf Seiten des Veranstalters.
Beide Züchter gehören dem Verein Edersleben / Riethnordhausen an, der die Kreisschau am traditionellen Standort in den Produktionsräumen der RIO Recycling GmbH in Riethnordhausen durchführte.
Zu den zahlreichen Zuchtfreunden, welche die Schau am Wochenende besuchten, gehörte auch Landrat Dirk Schatz, der "gern die Schirmherrschaft übernommen hatte". Vor Ort konnte er sich über die sehr guten Leistungen auf dem Gebiet der Rassekaninchenzucht überzeugen. Schließlich stellten die Züchter des Vereins Edersleben / Riethnordhausen auch sehr erfolgreich bei Bundesschauen aus und nahmen im letzten Jahr vom Wettbewerb in Karlsruhe mehrere Vizemeistertitel und Bundessiegertitel mit nach Hause.
Mit den Erfolgen wachsen auch die Erfahrungen. Aber auch sie sind noch für Überraschungen gut: Sowohl Hilpert als auch Tröster erreichten mit ihren Sammlungen von jeweils vier Jungtieren 388 Punkte. Dafür gab es natürlich herzliche Glückwünsche vom Vereinsvorsitzenden und Ausstellungsleiter Jürgen Kümmling. "Das kommt so schnell nicht vor", sagte er. "Ich freue mich mit den beiden Zuchtfreunden über ihren Erfolg." Er selbst hatte mit seinen Deutschen Riesen wildfarben einen Ehrenpreis bekommen. Albrecht Tröster war mit seinen Deutschen Widdern wildfarben erfolgreich. Für seine ausgestellten Tiere gab es drei Ehrenpreise und einen Landeverbandsehrenpreis. Einen weiteren Landesverbandsehrenpreis bekam Jörg Hilpert für seine ausgestellten Tiere der Rasse Mecklenburger Schecke blau-weiß. Ebenfalls 98 Punkte erzielte Gerd Wege aus Bornstedt für ein Rassekaninchen Deutsche Klein-Widder wildfarben. Diese vorzügliche Bewertung verhalf ihm mit seiner Sammlung mit 387 Punkten zum Kreisverbandsehrenpreis. Bester Jugendzüchter wurde sein Enkel Tim Wege mit der Rasse Blaue Wiener. "Damit schlug er sogar die alten Hasen ins Feld", kommentierte Jörg Hilpert, erster Vorsitzender des Kreisverbandes Sangerhausen, das hervorragende Abschneiden des jungen Züchters. "Das Zuchtjahr 2010 war nicht einfach für uns", schätzte er ein. "Der lange Nachwinter hat zu Verzögerungen in der Aufzucht geführt. Einige Zuchtfreunde haben sich deshalb nicht an der Ausstellung beteiligt."
Trotzdem wurden 437 Tiere von den Zuchtfreunden aus insgesamt 17 Vereinen gezeigt. Größter Aussteller mit rund 100 Tieren war natürlich der Gastgeber. Als großen Erfolg wertet Hilpert die mit ausgestellten Rassen Deutsche Riesen und Angora. Diese sind auf Landes- und Bundesschauen kaum noch vertreten. Lediglich auf Vereins- und Kreisausstellungen sieht man sie noch. "Die Angorakaninchen sind sehr pflegeintensiv", sagte er. "Sie müssen 80 Tage vor dem Ausstellungstermin geschoren werden, damit sie dann zur rechten Zeit in der ,Blüte' stehen. Eine Woche vorher werden sie jeden Tag gekämmt." Diesen Aufwand betreibt in der Region nur noch das Ehepaar Gerda und Heinz Goldschmidt aus Oberröblingen. Ihre Zuchterfolge wurden mit zwei Ehrenpreisen und einem Kreisverbandsehrenpreis gewürdigt. "Ähnlich groß ist der Aufwand bei der Rasse 'Deutsche Riesen'", sagte Hilpert. "Die Tiere sind idealer Weise 72 Zentimeter lang; werden bis zu acht Kilogramm schwer. Da braucht man eine Menge Futter und entsprechend große Ställe. Auch diesen Aufwand betreibt kaum noch jemand."