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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Kunst mit der Kettensäge

Von Peter Lindner 17.06.2012, 17:55

HohlstedT/MZ. - Kunst mit der Kettensäge. Staunend stand Caterina Albrecht-Wolf am Stand von Sylvia Itsen aus Buchholz (Niedersachsen). Itsen war am Wochenende die einzige Frau unter den vielen Kettensägekünstlern - und stand ihren männlichen Kollegen in nichts nach. "Respekt, dass eine zarte Frau mit einer solchen Kettensäge so filigran umgehen kann", sagte Caterina Albrecht-Wolf.

Beeindruckt von der Kreativität der Männer mit den Kettensägen zeigte sich auch Klaus Kotzur (Die Linke), Präsident des Kreistages Mansfeld-Südharz, der es sich nicht nehmen ließ, die "große Skulpturen-Schau" zu bewundern. "Ist ja sagenhaft, was die aus einem Stück Holz so alles machen", staunte auch Familie Pille aus dem Thüringischen, die per Zufall nach Hohlstedt gefunden hatte. Ein Schild an der alten B80 hatte ihnen den Weg zum nunmehr 3. Kettensägekünstlertreffen gewiesen.

"Toll, was da für Kunst geboten wird", meinte auch der Organisator der Treffen, Günter Müller. Er war froh, dass wieder namhafte Holzkünstler den Weg in die Goldene Aue gefunden hatten. "Ein Treffen von Rang und hohem künstlerischen Wert." Seinem Traum von einem Skulpturenpark sieht sich Müller wieder ein Stückchen näher gerückt.

Ob Mike Richter aus dem sächsischen Bad Liebenwerda, Marco Wedekind aus Hainrode, Walter Roger aus Gönnersdorf (Rheinland-Pfalz), Ingo Schäffer aus Erdeborn, Hans-Dieter Kloß aus Chemnitz oder Bernd Winter aus Neinstedt - was sie alle vereinte beim 3. Kettensägekünstlertreffen war die Synthese von solidem Handwerk und künstlerischer Kreativität. Interessant und vielfältig auch die Themenwahl der Holzarbeiten. Filigrane Vögel, rustikale Großplastiken und moderne Gestaltung von Objekten, die man sich getrost in jeden Garten stellen kann.

Kleiner Wermutstropfen in Günter Müllers Freudenbecher: Bislang hatte die Gemeinde beispielsweise die Versicherungskosten für die Veranstaltung in Höhe von 200 Euro übernommen. Die Sparzwänge in den Kommunen treffen nun solch rührige Vereine wie den Volkskunst- und Heimatverein Südharz. "Ehrenamtliche und freiwillige Arbeit werden so regelrecht bestraft", monieren die Vereinsmitglieder.

Alles in allem war auch das 3. Holzkünstlertreffen mit etlichen hundert Besuchern wieder ein Erfolg. Und auch der Holz- und Regionalmarkt mit verschiedensten begehrten Produkten aus der Goldenen Aue und dem Harz - von der frischen Forelle über hausbackenen Kuchen bis hin zum süßen Honig einer Wanderimkerei - erwies sich erneut als Publikumsmagnet und "echter" Renner.