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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Haus mit Geschichte

Von Alexa Kretzschmar 15.03.2012, 17:43

Sangerhausen/MZ. - Unter anderem hat Karin Tobihn aus Oberröblingen zum Foto, das uns Gerhard Muschak zur Verfügung gestellt hat, geschrieben, dass es sich um die Gaststätte "Zur Wartburg" in Blankenheim handelt. Für den kleinen Ort Blankenheim mit seinen 1 300 Einwohnern war die Gaststätte ein großer Zugewinn. Im Kreis Sangerhausen war sie das größte Hotel, das zwanzig Übernachtungsmöglichkeiten anbieten konnte und das mit großem Erfolg. 1910 wurde ein Saal gebaut, und somit schaffte man die Möglichkeit, auch Tanzveranstaltungen und Familienfeiern auszurichten. Blankenheim wurde Luftkurort und dadurch für viele Auswärtige zum Urlaubsziel, wie uns Frau Tobihn schrieb.

Von Horst Stübner , der Blankenheimer ist, bekamen wir folgendes zugesandt: "Das Kurhotel hatte eigenes Geschirr mit der Aufschrift 'Kurhotel Blankenheim', das sicherlich auch gleich zur Eröffnung um 1910 existierte. Es gab auch Bierkrüge mit Deckeln, auf denen die Buchstaben H. Roloff eingraviert waren. In einem Hotel- und Restaurantführer von 1995 für Sachsen und Sachsen-Anhalt wird auf Seite 351 das Hotel 'Zur Wartburg' noch geführt und neben der gutbürgerlichen auch die original tschechische Küche angeboten."

Von Käte Moritz aus Sangerhausen bekamen wir das: "Wenn ich das Rätselfoto betrachte, war das abgebildete Ensemble mal eine schöne Anlage. Erbaut worden sein soll es 1915, beziehungsweise das Foto soll aus diesem Jahr stammen. Von einer Anruferin habe ich erfahren, dass die Adresse der Gaststätte bzw. des Hotels 'Unten am Bahnhof' hieß. Die Einwohner legten großen Wert darauf, weil es ja über den Bahnschranken die Bahnhofsgaststätte gab sowie damals die Fahrkartenausgabe. Am gegenüberliegenden Hang befindet sich auch eine Kirche."

Dann noch zu Horst Ramm aus Riestedt, der uns jenes schrieb: "Dieses Kurhotel zur Wartburg steht in Blankenheim in der Bahnhofstraße. Natürlich sieht es heute nicht mehr so aus wie einst, auch ist es kein Hotel mehr. Es wurde im Jahr 1910 von Paul Adlerhold gebaut. Der Saal kam bis 1913 dazu. Am 1. April 1913 kaufte Herr R. Mühle den Adlerholdschen Besitz für 6000 RM. Dieser verpachtete es dann wieder weiter an Herrn Ernst Reif, der die Wartburg bis 1915 weiter führte. Später kaufte ein Herr Hugo Roloff dieses Gebäude, welcher im ersten Weltkrieg gefallen ist. Die Ehefrau führte die Geschäfte weiter, welche auch die Bahnhofsgaststätte von 1930 - 1945 führte. Im Jahre 1937 wurde von Frau Roloff ein Antrag auf den Umbau der Toiletten beim Kreisbauamt in Sangerhausen gestellt. In der Zeit bis 1945 war in der Wartburg wenig Publikumsverkehr, da politische Organisationen das Lokal für sich in Anspruch nahmen. Gäste wurden dann im Sommer im Biergarten bedient. Erst als 1947 Frau Burghardt gemeinsam mit ihrer Tochter die Gaststätte übernommen hatte, wurde diese auch von der Bevölkerung wieder reichlich besucht. Es wurden viele Veranstaltungen durchgeführt und es kam wieder Leben in die Wartburg. 1954 beendete Frau Burghardt den Hotelbetrieb. Ab 1954 bis 1992 waren 15 Pächter zu verzeichnen. "

Rita Schrader arbeitete viele Jahre bei Familie Rohkohl als Bedienung. Sie berichtet, dass es im linken Saal-Anbau die schönsten Veranstaltungen zu DDR-Zeiten gab. Sogar das Fußball-Team von Stahl Thale hielt dort einige Wochen lang sein Trainingslager ab. "Ob Betriebsfeste, Frauentag oder Lehrgänge, man hatte immer ein volles Haus, wovon so mancher Hotel- und Restaurantbesitzer heute träumt", so Frau Schrader.

Ebenso richtige Lösungen wurden zugesandt von: Christa Schulze, Helga Ehrhardt, Monika Gliem, Anne Sophie Baß, Manfred Schauberg, Sabine Schmidt, Patrick Lange, Else Balla, Günter Burghardt, Hans Wagner, Diana Finke, Ilse Krüger, Christel Wagner, Cicilia Pankow, Alfons Dailfior, Heidelies Ecke, Uta Probst, Ronald Unger, Detlef Kuhn, Christa Brötzmann, Toni Schierbaum, Michael Krüger, Ottomar Hundt, Theresia Auer, Ingrid Gruber, Hans-Joachim Kuhnt, Klaus-J. Hantschel, Irmhild Gothe, Sabine Gündel, M. Haase, Horst Kundlatsch, H. Seidel, Rainald Klette und Ursula Harnisch.

Gewinner der 15 Euro ist diese Woche Wolfgang Fricke . Herzlichen Glückwunsch. Mit einem aktuellen Bild gehen wir in die neue Runde. Einsendeschluss ist der 21. März.

Ihre Zuschriften schicken Sie bitte per Post an die MZ-Lokalredaktion in 06526 Sangerhausen, Kylische Straße 56 oder per E-Mail an [email protected]