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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Ein Label aus der Bantu-Sprache

Von SIBYLLE KÖLMEL 28.07.2010, 20:27

LEIPZIG/SANGERHAUSEN/MZ. - "Es läuft ganz gut, besonders unsere Hochzeitskleider sind derzeit gefragt", erzählt sie. Vor drei Jahren hat die 25-jährige Designerin, die 2004 in Sangerhausen ihr Abitur gemacht hat, zusammen mit Nina Gröger ein eigenes Label gegründet. Dessen Name ist genauso ungewöhnlich wie ihre Mode eigenwillig sein soll: HIVYOHIVYO. Das sei ein Wort aus der Bantu-Sprache Kiswahili und bedeute "Mal so, mal so", sagt sie.

"Das ist der Grundsatz unserer Kollektionen. Wir sind für jedes Design offen und experimentieren gerne, lieben die Kontraste und sind jeglichen Veränderungen in der Mode gegenüber aufgeschlossen", ergänzt ihre Mitstreiterin Nina Gröger (27), die aus Göttingen stammt. Ihr Freund hatte in einem Nebenfach diese afrikanische Sprache studiert. Und als die beiden Frauen eine originelle Bezeichnung für ihr Mode-Label suchten, kamen sie zu vorgerückter Stunde auf die Idee mit dem Bantu-Wort.

Kennen gelernt haben sich die zwei während ihrer Ausbildung zur staatlich geprüften bekleidungstechnischen Assistent / in (Mode-Design) an den Bernd-Blindow-Schulen in Leipzig. Zwei aufwendige Kollektionen mit circa zwölf Kleidungsstücken und Accessoires fertigen sie pro Jahr an. Aufwendig und durchdacht sind auch die Fotografien der einzelnen Stücke, zu sehen u.a. auf der Homepage. Hinzu kommen die individuelle Maßschneiderei auf Wunsch und das Ändern von Kleidungsstücken.

"Wir nähen für Damen, Herren und Kinder. Die Kunden kommen mit ihren Vorstellungen und Wünschen, lassen sich inspirieren und wir entwickeln dann gemeinsam mit ihnen Ideen. Das einzige, was wir nicht machen, sind Sakkos für Männer", erklärt Elke Arendholz.

Zu einem festen Stundensatz kommen die Materialkosten hinzu. Stoffe etc. können mitgebracht, aber auch über das Atelier bestellt werden. Ein Trend zur Individualität und auch zu Qualität sei zu spüren. Die Kunden würden sich mehr und mehr von einer "Geiz-ist-Geil"-Mentalität distanzieren.

Bald ziehen die beiden Maßschneiderinnen um, ein paar Häuser weiter in die Kochstraße, in sichtbarer gelegene Räume. Mit dem Verlauf des ersten Jahres ihrer Selbständigkeit sind sie sehr zufrieden, von der Winterflaute einmal abgesehen. Viel laufe über das Internet und über Mundpropaganda und es gebe sogar schon Stammkunden - auch aus anderen Städten. Nach Zukunftswünschen befragt, sind sie sich einig: Das Größte wäre es, einmal Abendkleider für die Oscar-Verleihung zu nähen.

Mehr Informationen zum Model-Label www.hivyohivyo.de.