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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Ein Café als Chance

Von STeffi ROhland 07.03.2013, 18:45
Anke Brettschneider wird in Breitungen den Imbiss „Ankes Domizil am Bad“ einrichten. Ehemann René steht ihr zur Seite.
Anke Brettschneider wird in Breitungen den Imbiss „Ankes Domizil am Bad“ einrichten. Ehemann René steht ihr zur Seite. Steffi Rohland Lizenz

Breitungen/MZ - Winterruhe in Breitungen? Das gibt es offensichtlich nicht. Im Gebäude am Feuerlöschteich, der früher von abgehärteten Kindern und Erwachsenen als Freibad genutzt wurde, wird gewerkelt. Hier entsteht „Ankes Domizil“. Bis 30. März muss alles fertig sein, dann soll der neugestaltete Imbiss mit dem Café eröffnet werden. Die Küche und der kleine Gastraum sind bereits fertig. Die Glasveranda und das Außengelände sollen bei einem Wochenendeinsatz hergerichtet werden.

Trotz der vielen Arbeit wirkt Anke Brettschneider noch gelassen. In der zukünftigen Küche werden gerade Stuhlteile zusammengeschraubt. Sie freut sich auf ihre neue Arbeit. Die 45-Jährige wagt damit den Schritt in die Selbstständigkeit. Zwölf Jahre hat sie als Verkäuferin in der Drogerie-Filiale Schlecker in Stolberg gearbeitet. Seit 1. April 2012 war sie arbeitslos. Trotz längerer Krankheit steckte sie den Kopf nicht in den Sand, überlegte zusammen mit ihrem Mann, was sie nun tun könnte. „Ein paar Arbeitsjahre hat man schließlich noch bis zur Rente“, sagte sie. Als es die öffentliche Ausschreibung für den Imbiss am Bad gab, fiel ihnen die Entscheidung nicht schwer, ihr Angebot abzugeben. „Immerhin ist es im Ort“, sagt sie. Mit der Beratung beim Arbeitsamt war sie zufrieden. Denn neben den baulichen Voraussetzungen musste die zukünftige Imbiss-Betreiberin in spezielle Lehrgänge und die Schankgenehmigung investieren. Ihren Jahresplan hat sie schon auf Plakate drucken lassen und nicht nur im Ort verteilt. „Wir haben auch schon erste Reaktionen“, sagt René Brettschneider.

Der Ehemann hat selbst eine Tischlerei in Breitungen und führt viele der Umbauarbeiten aus. Vor 14 Jahren ist die Familie aus Sangerhausen nach Breitungen gezogen. „Als wir die erste Nacht bei offenem Fenster schliefen, dachte ich, ich habe einen Hörsturz, so eine Ruhe war hier“, sagte er schmunzelnd. „In Sangerhausen haben wir an der Thälmannstraße gewohnt.“ Inzwischen möchten sie hier nicht mehr weg. Sie mögen die Einwohner mit ihren Eigenheiten.

Deshalb wollen sie einen Beitrag dazu leisten, den Ort wieder zu beleben. Nach wie vor zieht es viele Wochenendurlauber nach Breitungen. Ein vor Jahren angelegter Naturlehrpfad lädt ein, die Natur zu erkunden.

Wanderer könnten zukünftig ihre Rast hier genießen, stellt sich Anke Brettschneider vor. Auch können Kinder in Sichtweite der Eltern auf dem Spielplatz spielen, während sie im Biergarten sitzen. Das Klettergerüst wird durch die Gemeinde wieder hergerichtet, hat Ortsbürgermeister Ullrich Bloßfeld (FDP) den neuen Imbissbetreibern versprochen.