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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Dreschfest mit Überraschungen

Von PETER LINDNER 01.09.2010, 17:28

SUNDHAUSEN/MZ. - Immerhin waren beim Dampfdreschen vor zwei Jahren Tausende Leute in den Scheunenhof gekommen, um die historische Technik zu bestaunen. Mit einer Dreschmaschine, die von einem "Dampfross" angetrieben wurde, hatten die Mitglieder des Lanz-Bulldog-Clubs wieder einmal Geschichte geschrieben. Das stählerne Ungetüm hatte schon einige Jahre auf dem Buckel und stand lange im Friesdorfer Holz.

Dort sollte der Koloss schließlich sein produktives Ende finden und war für den Schrott vorgesehen. Dass die Dampfmaschine aus dem Jahr 1935 nicht von einem Hochofen verschluckt wurde, verdankte das historische Gerät den Vereinsmitgliedern um Rolf Benkstein. Mehr als 8 000 Stunden Freizeit steckten die Männer und Frauen in die Dampfmaschine und hauchten ihr wieder Leben ein. Heute ist das "Dampfross" viel bestauntes Exponat der Ausstellung im legendären Scheunenhof. Zu den Mitgliedern im Lanz-Bulldog-Club im Sundhausener Scheunenhof gehören übrigens auch Leute aus dem benachbarten Sachsen-Anhalt, aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz, um genau zu sein.

Die Zusammenarbeit mit Vereinsmitgliedern aus Berga, Agnesdorf, Breitenstein und Kelbra über Landesgrenzen hinweg ist für Benkstein ein gutes Beispiel dafür, wie man Technikbegeisterung und Brauchtumspflege erfolgreich "betreiben kann".

Der Bulldog-Club besteht übrigens schon seit 1993 und feierte schon sein 15-Jähriges. "Jetzt bereiten wir erst einmal unser 14. Dreschfest vor", sagt der Vereinschef.

Das sei das größte Fest dieser Art in der Region. Man erwarte auch in diesem Jahr "so um die 500 Traktoren" und wieder viele Gäste aus nah und fern. Der Scheunenhof sei gut gerüstet. Für einige technische Überraschungen sei am Wochenende wieder gesorgt. So werde eine komplette Lanz-Bulldog-Schiene (1923 bis 1953) aufgebaut und zu bestaunen gebe es auch eine Ausstellung mit IFA-Technik, die aus Nordhausen (Normag / IFA) stamme. Für Spaß sorge am Samstag der "Tanz um den Lanz" mit den "Alten Säcken", sagt Benkstein augenzwinkernd, Kultur gehöre nun einmal zum Vereinsleben wie die Technik.